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Experimente wecken die Liebe zur Chemie

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Foto: Archiv

Es ist ein offenes Geheimnis – Chemielehrbücher sind langweilig. Sobald es aber ans Experimentieren geht, die Substanzen ihre Farbe ändern oder aufleuchten, es zu rauchen oder sogar zu knallen beginnt – dann kann die Chemie zum Lieblingsfach werden.

Das Sofioter Museum „Erde und Mensch“ bietet dieser Tage Stunden in angewandter und unterhaltender Chemie an, selbst für die jüngsten Schüler. In die Rolle der Lehrer, oder besser gesagt der Experimentleiter schlüpfen Studenten, die ihr Können auf internationalen Schüler- und Studentenwettbewerben unter Beweis gestellt haben.

Unter ihnen ist Wladimir Milow, der gegenwärtig an der Sofioter Universität Medizin studiert. Er ist ein großer Liebhaber der Experimentalchemie. Seine effektvollen Vorführungen bereitet er bestens vor, damit auch nichts schief geht. Wie schätzt er die Berührung der jungen Schüler mit der Wissenschaft ein?

СнимкаMeiner Meinung nach müssen die Kinder von klein auf an Wissenschaften wie Biologie und Chemie herangeführt werden. In den höheren Klassen sind das dann die schwierigsten Fächer. Wenn man also früh genug einen Sinn für sie entwickelt, hat man es dann leichter. Zu diesem Zweck müssen aber mehr und attraktivere Experimente vorgeführt werden. Und so zeigen wir die Bewegung von Flüssigkeiten und verschiedene Farbreaktionen. Experimente mit Knalleffekten demonstrieren wir den jungen Schülern nicht, zumal auch solche heftigen Reaktionen in der Biologie und der Medizin nicht besonders gut sind. Unsere Experimente kann man also zu Hause in aller Ruhe und völlig gefahrlos nachvollziehen. Sie sind lehrreich und unterhaltend zugleich. Wir verraten auch das eine oder andere Geheimnis, beispielsweise wie man den Vitamin-C-Gehalt in der Nahrung selbst ermitteln kann.“

Mutigere Experimente vollführt seinerseits Martin Nedjalkow. Sie sind für ältere Schüler gedacht und wecken selbst bei „Eingeweihten“ Erstaunen hervor. Martin studiert Chemie und Pharmazie und gehört seit vier Jahren der sogenannten „Momentan-Knaller-Truppe“ der Universität an. Was dahinter steckt, erzählt er uns selbst:

Alle Studenten können sich unserer „Truppe für Momentan-Knaller“ anschließen. Sie wurde auf diesen Namen getauft, weil wir verschiedene Knalleffekte hervorrufen, verschiedenfarbige Flammen bilden, wie auch farbige Lösungen und Verbindungen erzeugen. Die Menschen lieben effektvolle Experimente, bei denen auch Leuchtwirkungen zu sehen sind – es gefällt ihnen überhaupt, wenn es richtig blitzt und knallt. Mit unseren Vorführungen wollen wir die Chemie popularisieren und zeigen, dass sie keine langweilige Wissenschaft ist. Unser Projekt haben wir „Mobiles Labor“ genannt, mit dem wir im ganzen Land herumreisen. Wir waren bereits in Sofia, Warna, Burgas, Kosloduj, Gabrowo und anderen Städten. Überall freut man sich auf uns. Wir statten die Teilnehmer an den Experimenten mit Schutzhandschuhen und Schutzbrillen aus, damit keiner zu Schaden kommt. Unser Programm besteht aus fünf bis sechs Versuchen, die wir mehrmals wiederholen – dabei können die Besucher selbst die Experimente nachvollziehen, damit sie ein hautnahes Erlebnis haben. Es ist immer bedeutend aufregender, wenn man selbst die Dinge in die Hand nehmen kann. Damit aber nichts passiert, muss man sich sehr gut auskennen und sehr sauber arbeiten. Selbst kleinste Verunreinigungen können die Reaktionen in eine andere Richtung lenken. In unserer Truppe bin ich konkret beauftragt, für die Sicherheit des Publikums zu sorgen. Was meine Lieblingssubstanz anbelangt, ist es das Wasser. Es ist einzigartig und weist sehr viele Anomalien auf. Alle Geheimnisse dieser Verbindung sind noch lange nicht gelüftet – die Wissenschaft beschäftigt sich aber intensiv mit ihr...“

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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