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Mario Stantchev und Lydia Oshavkova – Klassik mit einem Jazz-Augenzwinkern

Foto: Privat

Am 8. Oktober wird das Studio 1 des Bulgarischen Nationalen Rundfunks die Freunde der Klassik und des Jazz in einem Konzertsaal vereinen – der populäre Jazzpianist und Komponist Mario Stantchev wird sich das Podium mit Prof. Lydia Oshavkova (Flöte) teilen. Stantchev selbst charakterisierte das Programm als „klassische Musik mit einem Jazz-Augenzwinkern“.

Mario Stantchev wurde in Sofia in einer Musikerfamilie eines Bulgaren und einer Französin geboren. Seine Musikkarriere begann in Bulgarien, seit Jahrzehnten lebt und arbeitet er aber in Frankreich. Lange Jahre unterrichtete er an dem von ihm gegründeten Fachbereich Jazz am Konservatorium von Lyon. Für seine Verdienste für das Kulturleben dieser französischen Stadt wurde er mehrmals ausgezeichnet. Sein Leben ist voller Ereignisse, die eng mit Bulgarien und Frankreich in Verbindung stehen. Auf die Frage, ob er sich nun als Franzose oder Bulgare fühle, antwortete er: „Als Musiker“. Und dennoch ist seine Musik deutlich französisch angehaucht. In das Konzertprogramm hat er Stücke für Flöte und Klavier aufgenommen, die in Frankreich verlegt und dort, wie auch in der Schweiz bereits interpretiert wurden. Für das bulgarische Publikum sind sie jedoch etwas Neues.

„Das Konzert wird stilistisch gesehen sehr abwechslungsreich sein, weil die Stücke zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind“, erzählt uns der Pianist und Komponist Mario Stantchev. „Die Idee zu dem Konzert kam dank meiner langjährigen Freundschaft mit der Flötenspielerin Prof. Lydia Oshavkova auf. Außer den Duos mit ihr, werde ich auch einige Solostücke spielen, darunter „Sechs Impressionen“, in denen ich mich moderner Ausdrucksmittel bediene. Die „Miniaturen für Flöte und Klavier“ basieren ihrerseits auf charakteristischen Themen. In den „Vier Gershwin-Reminiszenzen für Flöte und Klavier“ stütze ich mich auf die Harmonik, die ich mir als konzertierender Jazzmusiker angeeignet habe. Zum Schluss des Programms wird das Stück „Freundschaft“ erklingen, in dem die bulgarischen Musikelemente unverkennbar sind. In einigen Stücken haben wir Raum für Improvisationen gelassen. Das Improvisieren war früher einer der Pflichtteile eines jeden Konzerts – heute ist diese Praktik jedoch längst vergessen.“

An dieser Stelle wollen wir einige Anmerkungen zu dem Gesagten machen. In den meisten Stücken von Mario Stantchew blicken bulgarische Themen und Rhythmen durch, wie die unregelmäßigen Taktarten in den vier Gershwin-Reminiszenzen. „Freundschaft“ hieß wiederum das französische Sextett, das von Mario Stantchev gegründet und geleitet wurde. Seit einigen Jahren arbeitet er aktiv mit seinem bulgarischen Trio. Ihm zur Seite stehen der Schlagzeuger Christo Jotzow und der Contrabassspieler Dimitar Karamfilow. Das Trio hat bereits ein Album auf den Markt gebracht, das auf Konzerten und Festivals in Bulgarien und Frankreich vorgestellt worden ist. In wenigen Tagen soll hingegen eine Art musikalische Sammlung des Trompeters Ventsi Blagoev aufgenommen werden. An der Aufnahme werden sich verschiedene bulgarische Instrumentalisten beteiligen. Im Frühling kommenden Jahres werden dann zwei Alben herauskommen, an denen sich ebenfalls Mario Stantchev beteiligt. Das eine enthält einen Mitschnitt des Konzerts mit den Saxophonisten George Garzone und Lionel Martin. Das Projekt selbst wurde in Bulgarien geboren, als sich die Musiker an dem Jazz-Festival in Stara Sagora beteiligten.

Das Programm des Konzerts von Mario Stantchev und Lydia Oshavkova wird übrigens ebenfalls demnächst aufgenommen und als CD herausgegeben werden.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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