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Museum für Stadtgeschichte in Sofia wiedereröffnet

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Foto: BTA

Der 17. September wird als Tag Sofias begangen. Welchen schöneren Anlass kann man sich wünschen, um die ständige Exposition des Museums für Stadtgeschichte wiederzueröffnen. Das Museum musste seit seiner Gründung 1928 mehrmals umziehen; 1998 beschloss der Stadtrat, das seit mehr als einem Jahrzehnt leer stehende Gebäude des Zentralen Mineralbades, dem Museum für eine ständige Exposition zur Verfügung zu stellen.

Nach aufwendigen Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten des 1913 in neobyzantinischen Stil errichteten Gebäudes, stehen ab heute den geschichtsinteressierten Besuchern insgesamt acht Ausstellungssäle zur Verfügung, die thematisch gestaltet sind. Jeder Saal zeigt eine ganz besondere Seite Sofias, angefangen bei der Antike, über das Mittelalter und die Wiedergeburtszeit bis hin zur Neuzeit. Besonders sehenswert sind die Exponate, die das Leben Sofias nach seiner Ernennung zur Hauptstadt des wiedererstandenen bulgarischen Staates dokumentieren.


Die Exposition versetzt die Besucher in die Zeit unserer Urgroßmütter und Urgroßväter. Unter den Ausstellungstücken sind Kutschen, die erste Straßenbahn sowie alte Automobile, Musikinstrumente, Möbel und europäische Kleidung vom Ende des 19. und Anfang des 20.


Jahrhunderts, aber auch Trachten, denn in jenen Jahren kamen die Bauern aus den umliegenden Dörfern, um ihre Produkte auf den Märkten Sofias anzubieten.


Das Prunkstück ist jedoch die Luxuskutsche der letzten französischen Königin Marie Antoinette. Sie gelangte in den Besitz der Fürstin Clementine, die mit dem französischen Könighaus verwandt ist. Im Jahre 1893 machte Fürstin Clementine die sogenannte „goldene Kutsche“ ihrem Sohn, König Ferdinand I., zum Geschenk, als er die Fürstin Maria Luisa heiratete. Das Paar benutze die Kutsche in der Begrüßungsparade auf Sofias Straßen.

Doch das Museum für die Stadtgeschichte Sofias hat noch mehr zu bieten und kommt den Besuchern auf verschiedene Weise entgegen:

Audio-Reiseführer sind auf mehreren Sprachen erhältlich und für die Säle gibt es spezielle Filme, die an verschiedenen Orten aufgenommen wurden, sagt der stellvertretende Bürgermeister zu Kulturfragen Todor Tschobanow. In den Filmen wird nicht nur die Geschichte Sofias und der einzelnen Exponate erzählt, sondern auch ihre Stellung im Leben der Menschen von einst. Die Ausstellung wurde so zusammengestellt, damit sie auch interaktiv genutzt werden kann und für Jung und Alt von Interesse ist.

Bei der Eröffnung sagte die Oberbürgermeisterin Sofias Jordanka Fandakowa: Ich weiß nicht, ob sie es bemerkt haben, aber hier wurde auch ein Saal speziell für Kinder eingerichtet. Die Kinder bekunden ein reges Interesse an Geschichte und Archäologie, so dass sie nun in diesem Saal gezielt etwas mehr erfahren können. Das ist sozusagen eine Ausbildung vor Ort, geeignet für Schüler, aber auch für Kindergartenkinder.


Man kann sagen, dass es ein schwieriges Vorhaben war, weil das Gebäude über 100 Jahre alt ist, erzählt Todor Tschobanow. Es wurde nach alten Technologien errichtet, die heute nicht mehr den modernen Standards genügen. Das Fundament des Gebäudes musste teilweise ausgewechselt werden und es entstanden neue Säle im ehemaligen Hinterhof. Wir wollten diesem repräsentativen Gebäude mit seinen über 7.000 Quadratmetern Fläche zu neuem Glanz verhelfen und es einer neuen Bestimmung zuführen. Das Museum für Stadtgeschichte sollte endlich die nötigen Räumlichkeiten für seine nicht minder repräsentative ständige Ausstellung erhalten, die nunmehr auf Weltniveau ist. Die Sammlung, die vor allem mit der Zeit von der Befreiung von der Türkenherrschaft bis zum Machtantritt der Kommunisten 1944 in Zusammenhang steht, wird jedoch nach wie vor bereichert.

Wir wollen hinzufügen, dass das Museum für die Stadtgeschichte Sofias regelmäßig Sonderausstellungen zeigt, die aus dem In- und Ausland stammen. Bis vor wenigen Tagen war eine Exposition des Louvre zu Gast; derzeit laufen Gespräche mit Liechtenstein und Portugal über künftige Ausstellungen in der bulgarischen Hauptstadt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Weneta Pawlowa




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