Zu mitternächtlicher Stunde blickt der Mond auf eine quicklebendige Stadt herab, auf deren Straßen bunte Lichter tanzen und Menschenstimmen und Musik miteinander verschmelzen. An Schlaf ist in der Nacht der Museen und Galerien in Plowdiw nicht zu denken, denn magische Pfade entführen die Passanten in die zauberhafte Welt von Kunst und Kultur. Am 11. und 12. September findet in Plowdiw die elfte Ausgabe dieses Festivals statt, bei dem bulgarische und ausländische Künstler mit über 100 unterschiedlichen Events aufwarten werden, die in fünf Programmen zusammengefasst sind. Mehr dazu erfahren wir von Festivaldirektor Viktor Jankow.
„Das sind die Programme „Museen und Galerien“, „Kultur und Klub“, wo Institutionen wie die Oper, das Schauspieltheater und das Festival „Bühne auf dem Kreuzweg“ sowie Klubkonzerte vereint sind. Das Programm „Stadt und öffentliche Räume“ ist auf Theaterstücke, moderne Tanzvorführungen und Oper unter freiem Himmel ausgerichtet. Wir haben auch ein Programm für Kinder vorbereitet – es heißt “Kleine Nacht“ und findet in den frühen Abendstunden statt. Die moderne Kunst wiederum wird von internationalen Projekten der Botschaften der USA und Österreichs und des Französischen Kulturinstituts präsentiert.
„Der tiefe Krieg“ ist ein Projekt des französischen Künstlers Maxime Bondue. Mit Hilfe eines Experiments, bei dem zwei Computer Schach gegeneinander spielen, wirft er die Frage über das Entstehen von Bewusstsein und Geist in den Maschinen auf. Die sogenannte „Amerikanaesoterika“ wiederum stellt eine Konspirationstheorie in Form einer Ausstellung als dar. Sie macht sich Rituale, Aberglauben, Alchemie und Magie zunutze, um die esoterischen Trends in der modernen Kunst zu ergründen und ist nicht nur in der Galerie zu sehen, sondern auch an vielen anderem Orten in der Stadt verstreut.
„Amerikanaesoterika“ ist die traditionelle amerikanische Teilnahme an der Museumsnacht“, erläutert Viktor Jankow. „Der Kurator Aron Multon aus Los Angeles stellt sechs große Künstler unserer Zeit vor – darunter Mike Bouchet, Sterling Ruby und Jason Matcalf. Das Projekt ist an mehreren Orten positioniert, darunter im früheren Kino „Kosmos“, wo es Vorführungen auf großer Leinwand geben wird. Die Expositionen werden wiederum in der Galerie „Sariev contemporary“ zu sehen sein.
Der gelernte Politologe und passionierte DJ Eyal Rob hält tagsüber an diversen Universitäten Vorlesungen über Kino und Kultur und arbeitet nachts in den angesagtesten Klubs von Tel Aviv. Er hält in Plowdiw eine Vorlesung zum Thema „Von König Salomon zum Herzen der Klubkultur des 21. Jahrhunderts – die Evolution eines musikalischen Leitmotivs“. Dabei wird Eyal Rob eine Strophe aus dem „Lied der Lieder“ nutzen, um ein auf einzigartige Weise transformiertes Musikmix vorzustellen, das in Israel zum Tanzhit geworden ist.
Die klassische Musik wird in der Nacht der Museen auch nicht zu kurz kommen. Die Plowdiwer Oper wird das Publikum im Viertel „Kapana“ mit der „Graffiti-Oper“ und Arien und Duetts aus beliebten Musicals und Opern und dem Ballett „Puls“ mit Tanzetüden zeitgenössischer Choreographen überraschen.
Die nationalen Herbstausstellungen in der Altstadt von Plowdiw sind mittlerweile zu Tradition geworden. Mit der Ausstellung „Ein Bummel durch die Altstadt“ (En passant par la vieille ville) will die Kuratorin Galina Lardewa veranschaulichen, wie wir die Objekte um uns herum normalerweise auffassen. Zu diesem Zweck nutzt sie einen Schachbegriff und die Botschaften von neun Künstlern.
Für die Kids hat die „Kleine Nacht“ unterschiedliche Workshops, Literaturlesungen, Ausstellungen, ein Katapult, das die Wagemutigen in 50 Meter Höhe schleudert und viele andere Überraschungen parat.
„Für mich ist es wichtig, mit dem Programm für Kinder weiter zu machen, um das Interesse der Kinder an der Kultur auf eine intelligente, attraktive und kommunikative Art zu wecken. Das gehört zu den wichtigsten Aspekten des Festivals. Ich empfehle den Familien, sich das Programm anzuschauen und zu entscheiden, welche Events sie mit ihren Kindern besuchen wollen – ob die Jazz- und Rockkonzerte in der Altstadt oder den Unterricht in Hebräisch im jüdischen Kulturzentrum „Schalom Aleichem“.
Zum erstenmal werden auch Reiseleiter die Gäste durch die Labyrinthe der Museumsnacht begleiten können. Der Ausflug kann bei der Kleinen Basilika starten, wo multimedial die 1.600 Jahre alten herrlichen Mosaiken aus der Großen Bischoftsbasilika gezeigt werden, die momentan restauriert werden.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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