Vom 12. bis 29. November ist es wieder soweit: der traditionelle Filmmarathon „Kinomanie“ wird die Freunde der siebenten Kunst in seinen Bann ziehen. Dieses Herbstfestival wird heuer seine 29. Ausgabe erleben.
„Das Festival für Kinomanen wurde 1987 ins Leben gerufen und zwar von der damaligen staatlichen Vereinigung „Bulgarische Kinematographie“, die die gesamte Filmbranche in Bulgarien leitete“, erinnert Wladimir Trifonow, verantwortlich für das Festivalprogramm. „Es war ein großes Ereignis, denn man konnte viele interessante neue Streifen sehen, die in der Welt produziert wurden. Nach der Wende von 1989, als auch die Leinwandkunst liberalisiert wurde, erlebte die „Kinomanie“ einige kritische Momente. In den letzten 10 bis 15 Jahren sind wir bestrebt, vor allem das Neueste und natürlich das Beste zu zeigen. Ein Akzent wird auch auf die Filmklassik und die Dokumentarfilme gesetzt, die mit der Kinogeschichte in Verbindung stehen.“
Auch in diesem Jahr wird man Filme vorstellen, die auf den verschiedensten Festivals, wie in Cannes, Berlin und Venedig ausgezeichnet wurden. Auf dem Programm steht auch der Film „Pechvögel“ von Iwajlo Christow, der auf dem jüngsten internationalen Filmfestival in Moskau den Großen Preis gewann. Hinzu kamen gleich zwei Preise auf dem einheimischen Festival „Liebe ist Wahnsinn“, der dieser Tage in Warna zu Ende ging. Unter den bulgarischen Dokumentarfilmen ist unbedingt auch der Streifen „Das Lächeln des bulgarischen Kinos“ zu nennen – eine Arbeit des vor einem Monat unerwartet verstorbenen Regisseurs Iwan Georgiew-Getz.
Ein weiterer Akzent der diesjährigen „Kinomanie“ wird die Theateraufführung des Hamlet sein – in Filmform versteht sich. In die Rolle des dänischen Prinzen ist der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch geschlüpft. „Er zeigt uns einen ganz neuen Hamlet“, versicherte uns Ljubow Kostowa, Direktorin des British Council in Bulgarien. Hamlet wird auch das Programm einleiten, dass dem 400. Todestag von Shakespeare gewidmet ist – eines der wohl bedeutendsten Kulturereignisse des kommenden Jahres.
Auf dem Kinofestival in Sofia wird ferner der Streifen „Roger Waters The Wall“ gezeigt werden. Laut Miroslaw Borschosch, Direktor des Nationalen Kulturpalasts in Sofia, das traditionell Gastgeber der „Kinomanie“ ist, würden diese Filme zu den beeindruckenden gehören.
„Wir hoffen, damit zeigen zu können, dass wir nicht nur für den Massengeschmack arbeiten, sondern auch jene feine und wertvolle Kinokunst zeigen, die die Menschen eigentlich nötig haben“, sagte Borschosch weiter. „Ins Programm wurden viele qualitativ ausgezeichnete Filme genommen. Wir warten nun nur noch auf das Festival in Venedig, um unser Programm zu vervollständigen.“
Wir wollen noch hinzufügen, dass der Nationale Kulturpalast in Sofia in diesem November auch Tage des bulgarischen Kinos in Paris organisieren wird.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
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