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Wo Mensch und Berge in ihrem ureigenen Märchen versinken

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Foto: transfiguration-festival.com

Die erste Ausgabe des Festivals „Transfiguration – Behind the Threshold“, was so viel wie jenseits der Schwelle bedeutet, findet vom 6.-8. August im Dorf Dolen statt. Und das aus gutem Grund. Denn das Architektur-Reservat bewahrt ein authentisches Rhodopen-Dorf, historische Überreste aus der Thrakerzeit und historische bulgarische Kirchen.

Das Flair von Dolen zieht viele schöpferische Naturelle an. Auch Weselin Mitew lebt und arbeitet seit Jahren dort. Er hat sich als Dudelsackspieler in den Gruppen "Isichija" und "Kajno Jesno Slantse" einen Namen gemacht. Er hat ein großes Gebäude aus Stein errichtet, holgeschnitzte Türen und Gegenstände gefertigt u.a. Aus Holz ist auch die Festivalbühne jenseits der Schwelle des Hauses. Und auch die Musik, die auf dieser Bühne erklingen wird, liegt jenseits der Schwelle des herkömmlichen Traditionsverständnisses.

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"Irgendwo dort, in den Rhodopen, liegt ein kleines Dorf, vergessen in den Bergen, in sich gekehrt und hält den ureigenen Geist des Ursprungs verborgen. Menschen, Schatten und Erinnerungen geben sich ein Stelldichein in den Ruinen, Überbleibsel der majestätischen alten Steinplattendach-Häuser und den ausgetretenen Kopfsteinpflasterstraßen. Straßen, die wir heute noch beschreiten, zauberhafte Orte, in denen wir versinken und dabei nach dem Gleichen suchen, nach dem schon unsere Vorfahren gesucht haben - Harmonie und Einswerden mit dem, was uns umgibt. Der Mensch und die Berge versinken in ihrem ureigenen Märchen."

Noch poetischer kann man es wohl kaum ausdrücken und das Dorf beschreiben. Der Wortlaut stammt von den Veranstaltern – einer Gruppe von Künstlern, die für "Transfiguration" stehen. http://transfiguration-festival.com/bg/

Einer von ihnen ist Zwetan Hadschiew, der behauptet: "Das kann man nicht in Worte fassen. Es ist besser, das, was kommt, zu erleben." Und so haben die Organisatoren auch die Programmteilnehmer ausgewählt.

"Wir alle waren sofort von der Idee begeistert. Wir einigten uns auf konzeptuelle Projekte, die irgendwie miteinander verbunden sind. Die sprudelnde Energie während der Vorbereitung hat die Gruppe "Isichija" nach zehn Jahren Trennung wieder zusammengebracht. Die bekannte türkische Formation Baba Zula ist aus Mexiko angereist. Auch Balkansky und Teodosij Spasow werden zu hören sein, als auch Musiker aus Ungarn, Griechenland... Dabei geht es vor allem um eine alternative Folklore-Interpretation - im Einklang mit der Idee, die Metamorphosen dieses Ortes mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu veranschaulichen. Ferner sind verschiedene Formen der menschlichen Tätigkeit vertreten - von modernen Digitalkünsten bis hin zu den alten Formen von Handwerk und Gewerbe. Das Projekt ist seit mehreren Jahren in Planung. Unseren Gästen stehen 1.000 m2 zur Verfügung. Weselin Mitew hat fast alles von Hand gefertigt. Nicht zu vergessen der enorme Beitrag des Architekten Nikolaj Marinow. Er legte dem Projekt die 500-600 Jahre alten Ideen des genialen Leonardo da Vinci zugrunde. Einer allein wäre nicht imstande gewesen, ein solches Vorhaben umzusetzen. Wir arbeiten im Team, jeder hat ein ganz konkretes Aufgabengebiet. Je höher die Ziele, desto größer die Ereignisse. Und natürlich spielt Hingabe dabei eine ganz große Rolle."

Das Vorhaben hat in der Tat gewaltige Ausmaße. Mit interessanten und ungewöhnlichen ästhetischen Erlebnissen werbend, müssen die Veranstalter aber auch eine Reihe von materiellen und lebenswichtigen Details beachten. Es sieht ganz danach aus, dass sie das geschafft haben. Der relativ begrenzte Besucherkreis, dem es gelungen ist, ein Ticket zu erstehen, hat Zugang zu allen Konzerten, Ateliers und Workshops. Und natürlich einen Park- und einen Stellplatz fürs Zelt. Auch soll während des Festivals nur mit lokalen Bio-Produkten gekocht werden, während von den beiden Festivalbühnen ununterbrochen Musik erklingt.

Übersetzung: Christine Christov



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