Mit unglaublichen 35 Siegen und ohne eine einzige Niederlage beendeten die Talente der Fußballkinderakademie Jahrgang 2005 die Saison 2014/15 in der Kinderliga. Diese haushohe Überlegenheit gab uns Anlass zu einem Interview mit dem Trainer der jungen Löwen Kemal Raschidow. Zunächst wollen wir von ihm wissen, wie er mit dem Nachwuchs arbeitet.
"Jedes Kind, das zu uns, das zu mir kommt, soll ganz normal aufwachsen und ein guter Mensch werden", kommentiert Kemal Raschidow. "Egal ob die Kids später weiter Fußball spielen oder nicht, bin ich bemüht, ihnen Disziplin und gute Umgangsformen beizubringen sowie einen starken Willen und Charakter auszuprägen. Sie sollen lernen zu kämpfen und nicht aufzugeben. Natürlich beginnen wir dann mit dem Training der entsprechenden Technik, des Ballgefühls, des Torgefühls und aller anderen Komponenten", meint der Trainer.
Die Fußballakademie für Kinder wurde von einem unserer besten Auswahltrainer Plamen Markow gegründet und steht bis heute unter seiner Leitung. Er selbst kann als fünffacher bulgarischer Landesmeister, dreifacher bulgarischer Pokalsieger und Halbfinalist im Europapokal der Landesmeister 1982 auf eine erfolgreiche Fußballkarriere zurückblicken. Muss der Nachwuchs bestimmte Anforderungen erfüllen, um in die Akademie aufgenommen zu werden, wollen wir von Trainer Raschidow weiter wissen.
"Die Kinderfußballakademie steht für alle Kinder offen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. Von 40 Kinder suche ich 15 für die Mannschaft aus, die an den Meisterschaften teilnimmt", erzählt Trainer Raschidow weiter. "Die restlichen Kids werden weiter von mit beobachtet. Wer sich gut entwickelt, kommt ins Team. Wer keine Fortschritte macht, verlässt das Team. So müssen sich die Kinder stets gegeneinander behaupten und geben ihr Bestes", ist der Trainer Kemal Raschidow überzeugt.
Welches Niveau haben die Kinder im Vergleich zu den Enttäuschungen, die uns die Männer seit Jahren servieren? Gibt es für den bulgarischen Fußball einen Hoffnungsschimmer?
"Ja, den gibt es. Der Nachwuchs Jahrgang 2004 und 2005 ist deutlich besser als die Männer. Darunter sind sehr talentierte Kinds. Hoffentlich bekommen sie eines Tages die Möglichkeit, ihr Talent zu entfalten. Das geht natürlich nur, wenn man in der Altersgruppe 16-18 nicht erneut Ausländer bevorzugt, sondern auf den eigenen Nachwuchs setzt", meint der Experte.
Auch sprechen wir das seit mehreren Jahren aktuelle Problem des Übergewichts und der Fettleibigkeit bei Kindern an. Wird irgendetwas dagegen getan?
"Wenn der Staat wirklich etwas tun würde, dann würden in einem Umkreis von einem Kilometer von den Schulen keine Chips, alkoholfreien Getränke und andere schädliche Lebensmittel verkauft. Doch wir verschließen einfach vor allem die Augen", entrüstet sich Trainer Raschidow. "Die Kinder stopfen sich damit voll, wogegen sich Mama und Papa damit rechtfertigen, dass sie keine Zeit zum Kochen haben. Und wenn das Kind dann bereits mit 10-12 Jahren übergewichtig ist, ist es sehr schwer, es etwa mit Sport wieder auf den richtigen Weg zu bringen."
Dazu kommt, dass der Sportunterricht an den Schulen nur formell stattfindet. Deshalb setzen viele Eltern auch auf außerschulischen Sport. Wie konnte es so weit kommen? Vor Jahren war Bulgarien ein Land mit bewährten Sporttraditionen...
"Wir hatten sehr gute Traditionen, allerdings hatten wir auch sehr gute Sportlehrer. Heute ist genau das Gegenteil der Fall. Die Gehälter an den Schulen sind sehr niedrig, weshalb auch die Lehrer nicht ihr Bestes geben. Das ist meine Meinung", betont der junge Trainer.
Deshalb steht die Akademie auch für alle Kinder offen, die Sport treiben wollen. Ziel ist es, sie zu motivieren, ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, welche auch außerhalb des Sports die Grundlage für Erfolg sind.
Übersetzung: Christine Christov
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