Der namhafte bulgarische Maler Nikolaj Janakiew präsentiert in einer Ausstellung im Kulturministerium seine Portraits von Persönlichkeiten der bulgarischen Kunst und Kultur. Einige unter ihnen sind leider nicht mehr am Leben, darunter die Opernsängerin Gena Dimitrowa, der Schriftsteller Waleri Petrow, der Dramaturg Stanislaw Stratiew und der Maler Genko Genkow. Andere wiederum stehen trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch mit beiden Beinen im Kulturleben Bulgariens, wie die Maler Emil Stojtschew und Swetlin Russew und nicht zu vergessen die Komödienschauspielerin Tatjana Lolowa. Die Ausstellung ist als Würdigung für ihre Arbeit gedacht.
„Ich hatte das Glück, sie kennenzulernen und alle haben sie in mir eine bleibende Spur hinterlassen – daher habe ich beschlossen, sie zu malen“, erzählt uns der Maler Nikolaj Janakiew, Jahrgang 54. „Einige der Portraits sind bereits vor Jahren entstanden, unmittelbar nach meinem Abschluss an der Kunstakademie, andere wiederum sind ganz neu. Mit der Ausstellung verwirkliche ich eine langgehegte Idee von mir und freue mich, dass es nun endlich geklappt hat. Ich denke, dass die Räumlichkeiten selbst für Künstlerportraits sehr geeignet sind.“
Vor welchen Herausforderungen sieht sich der Portraitmaler gestellt? Worin liegt die Verantwortung des Malers?
„Ein Portrait muss vor allem den Charakter wiederspiegeln. Der Maler wiederum muss auch seine Beziehung zum Dargestellten zum Ausdruck bringen. Damit bildet er auch einen Teil von sich selbst auf der Leinwand ab. An jedes der Bildnisse bin ich ganz individuell herangegangen. Sie sind also alle recht verschieden, weil die Charaktere unterschiedlich sind. Ich habe versucht, das ganz individuell spezifische eines jeden einzelnen herauszuschälen.“
Wir würden Sie ihre Malweise charakterisieren?
„Vielfältig. Speziell in den Portraits versuche ich stets die inneren Geistesbewegungen einzufangen. Hier zum Beispiel das Bildnis des Malers Georgi Trifonow. Es ist in schwarz-weiß gehalten, ganz wie er es in seinen Bilden bevorzugt hat. Er hatte unwahrscheinlich viel Phantasie. Auf dieser großen Leinwand habe ich nun versucht, soweit ich konnte, seine ganze Welt darzustellen.“
Nikolaj Janakiew präsentiert sich zum ersten Mal mit einer Ausstellung mit Portraits. Die meisten angesehenen Galerien des Landes besitzen Werke von ihm. Selbständige Ausstellungen machten den Künstler auch in Luxemburg, die Schweiz, Deutschland, Italien, Israel, Frankreich, Österreich, die Slowakei, Polen, Finnland, die USA, Malta, Syrien und Zypern bekannt. Demnächst wird sich Nikolaj Janakiew am Kunstfestival „Apollonia“ in Sosopol und dem Filmfestival „Liebe ist Wahnsinn“ in Warna beteiligen. Im September wiederum wird er zusammen mit dem Künstlerkollegen Wassil Stoew in einer alten Burg in Ljubljana, Slowenien, ausstellen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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