Heute wurde in der Innenstadt von Sofia, in der unmittelbaren Nähe der Basilika "Heilige Sophia", ein Denkmal des bulgarischen Zaren Samuil eingeweiht, der das Reich von 997-1014 regierte. Anlass für die Aufstellung des Denkmals ist der 1000. Todestag des großen Herrschers, der im vergangenen Jahr begangen wurde. Sein Schicksal brachte ihn an die Spitze des bulgarischen Staates in einer äußerst schwierigen Zeit – als er einen jahrzehntelangen, dramatischen und ungleichen Kampf mit dem mächtigen Nachbarn und Erzfeind – dem Byzantinischen Reich führte.
"Seine eigenen Zeitgenossen nannten ihn "unübertroffen an Kraft, unübertroffen an Tapferkeit". Die Chronisten bezeichneten ihn auch als "jener berühmte Samuil, von dem die Bulgaren bis heute reden." Das sind die Worte eines Autors aus dem 13. Jahrhundert, der bezeugt, dass Samuil mehr als zwei Jahrhunderte nach seinem Tod immer noch als Nationalheld verehrt wurde, wenn wir die heutigen Klischees verwenden", sagt der Geschichtsprofessor Plamen Pawlow in einem Interview für Radio Bulgarien. "Berühmte Geschichtswissenschaftler wie Sir Steven Runciman und Prof. Konstantin Irechek verglichen ihn mit Zar Simeon dem Großen (893-927), unter dem Bulgarien seine größte territoriale Ausdehnung und eine große kulturelle Blüte erreichte. Die Stellung von Zar Samuil in der bulgarischen Geschichte ist also extrem wichtig."
In der Zeit der Herrschaft von Zar Samuil ereignete sich eine der tragischsten Episoden unserer Geschichte: Bei der Schlacht am 29. Juli 1014 zwischen bulgarischen und byzantinischen Truppen bei Kleidion (Clidium) in der Nähe der heutigen bulgarischen Stadt Petritsch, bei der die bulgarische Armee eine vernichtende Niederlage erlitt, gerieten 15.000 bulgarische Soldaten in byzantinische Gefangenschaft, wurden mit glühendem Eisen geblendet und in die Heimat zurückgeschickt. Einem von 100 wurde ein Auge gelassen, damit er seine Kameraden führen konnte. Der Anblick der geblendeten Soldaten traf Samuil so hart, dass er laut den Chroniken einen Schlaganfall erlitt und bald darauf verstarb. Der Sieger in der Schlacht, die letztendlich den rund 40-jährigen Krieg entschied, der byzantinische Kaiser Basileios II., erhielt den Beinamen "Bulgaroktónos" (Bulgarentöter). Das bulgarische Reich wurde wenige Jahre darauf in fünf byzantinische Provinzen gegliedert und blieb bis zum Jahr 1186 unter byzantinischer Fremdherrschaft.
Laut Prof. Plamen Pawlow gibt es triftige Gründe dafür, in Sofia ein Denkmal von Zar Samuil zu errichten. "Wir wissen, dass Zar Samuil und seine Brüder David, Moses und Aron – genannt die "Komitopuli" – die Söhne des "Comes" Nikola – einer Adelsfamilie angehörten, die mit der Dynastie von Khan Krum (803-814) verbunden war. Das heißt, sie bildeten einen Zweig des bulgarischen Königshauses Dulo mit sehr alten Wurzeln, die bis zu den Gründern des bulgarischen Staates zurückreichen", erzählt Prof. Plamen Pawlow.
"Comes" – auf Bulgarisch "Komit" ist übrigens ein Adelstitel, der vom späten Römischen Reich in die frühmittelalterlichen europäischen Reiche übertragen wurde – als "Comte" im Französischen und "Count" im Englischen (zu Deutsch "Graf"). "Komit Nikola war also Verwalter großer Territorien und Stadthalter von Sredez – der heutigen Hauptstadt Sofia. So ist es also naheliegend, dass Samuil in Sredez, wo Komit Nikola seinen Sitz hatte, geboren wurde", sagt der Historiker weiter. "Außerdem ist die Basilika "Heilige Sophia", diese antike Kirche, die der Stadt den Namen gegeben hat, eine der größten und repräsentativsten christlichen Kirchen auf dem Balkan, gewissermaßen persönlich mit Samuil verbunden. Es ist bekannt, dass im Jahr 992 die Reliquien des heiligen Iwan Rilski, des Schutzheiligen Bulgariens, aus dem Rila-Kloster in die Kirche "Heilige Sophia" verlegt wurden. Das geschah wahrscheinlich auf Initiative des damaligen Patriarchen und von Zar Samuil. Die Aufstellung des Denkmals im Zentrum von Sofia, in der Nähe des alten christlichen Heiligtums, der Basilika "Heilige Sophia", ist also durchaus begründet", meint der Historiker.
Das Denkmal ist ein Werk des bekannten bulgarischen Bildhauers Alexander Hajtow, Sohn des berühmten bulgarischen Schriftstellers Nikolaj Hajtow, und der Landschaftsarchitekten Rossen und Maria Gurkow. Zar Samuil ist als überlebensgroße, vier Meter hohe Figur mit geneigtem Kopf dargestellt. Sie ist auf einem zwei Meter hohen Postament so aufgestellt, dass sie auf das schon vor Jahrzehnten errichtete Denkmal seiner geblendeten Soldaten herabblickt. Sein Gesicht wurde anhand seiner sterblichen Überreste, die sich in einem Museum in Griechenland befinden, mit anthropologischen Methoden rekonstruiert.
Die Mittel für die Errichtung des Denkmals wurden von der Stiftung "Bulgarische Erinnerung" des Unternehmers und Philanthropen Milen Wrabewski gespendet. Mit ihrer Unterstützung sollen noch zwei andere Denkmäler der bulgarischen Herrscher errichtet werden. Das eine soll an Fürst Boris I. erinnern, unter dessen Herrschaft Bulgarien das Christentum als Staatsreligion angenommen hat. Und das andere soll Khan Terwel gewidmet sein, der mit seiner Armee Europa im frühen 8. Jahrhundert vor einer arabischen Invasion gerettet hat.
Übersetzung: Petar Georgiew
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