Der Regisseur Dimitar Petrow galt damals schon als großer Meister in der Arbeit mit Kindern als Laiendarstellern. Den Anfang machte er mit seinem Film "Der Kapitän", es folgten die für das bulgarische Kino emblematischen Kinderfilme "Igel werden ohne Stacheln geboren", "Mit Kindern am Meer" und "Hund in der Schublade". Dabei arbeitete er meistens mit dem erfolgreichen Schriftsteller-Duo zusammen, das als "die Gebrüder Mormarew" bekannt ist. Hinter diesem Pseudonym verbergen sich aber Moritz Jomtow und Marko Stojtschew, die das Schicksal im fernen Jahr 1953 im Bulgarischen Rundfunk zusammenbrachte. Sie arbeiteten übrigens beim Auslandsdienst – heute "Radio Bulgarien" – wobei Moritz schon ein alter Hase und Marko erst ein blutiger Anfänger war. Zu Beginn hatten sie eigentlich gar nicht die Absicht, für Kinder zu schreiben. "Uns haben immer die Probleme des Alltags interessiert und als Humoristen haben wir das Lächerliche im Leben gesucht. Bis wir eines Tages entdeckten, dass die Art, wie die Kinder das Leben sehen, dazu außerordentlich gute Gelegenheit bietet", erinnerten sie sich später. Die Kinderthemen boten die Möglichkeit, wenn auch nicht ganz offen, einige unangenehme Wahrheiten über die Schattenseiten der von der Propaganda aufpolierten sozialistischen Lebensweise zu sagen.
So manche dieser Schattenseiten erwarten die Helden der Fernsehserie "Wasko da Gama aus dem Dorf Ruptscha" – Wasko, Shenja, Fori und ihre Klassenkameraden von der Klasse 7b einer Schule in der Schwarzmeerstadt Warna. Doch zuerst steht ihnen ein unvergesslicher Sommer am Strand bevor – voller wilder Streiche, großer Wetten und Rivalität, verbunden mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und der ersten Jugendliebe. Wasko ist ein aufgeweckter und zu Streichen aufgelegter Junge, dessen Vater ein Seemann (sogar Bootsmann) ist und dessen Mutter gerade ihr drittes Kind erwartet. Er ist intelligent und ziemlich schlau. Er treibt sich in den Straßen von Warna mit seinem Freund Shenja an seiner Seite herum und wetteifert mit Fori um das Herz eines Mädchens - Tina. Shenja wiederum ist etwas mollig und der Sohn eines Dirigenten. Der Vater traktiert seinen Sohn oft mit dem Taktstock, wenn dieser etwas ausgefressen hat. Was Shenja außer dem Essen am meisten liebt, ist mit Wasko herumzuziehen und von ihm Mut für den Unfug zu schöpfen, den sie gemeinsam treiben.
Die Geschichte beginnt mit einem löchrigen Boot, das Wasko und Shenja finden und das sie reparieren wollen. Dazu brauchen sie aber Geld, das sie nur von Waskos Rivalen Fori bekommen können. Der Waffenstillstand zwischen den Jungen dauert aber nur solange, bis sie das Boot zu Wasser lassen, das übrigens sofort untergeht, weil es durch die Dutzenden Lecks mit Wasser vollläuft. Dann entbrennt aber wieder die Fehde zwischen ihnen.
Die Geschichte wird verwickelter, als Shenja beschließt, von Zuhause fortzulaufen. Und damit er nicht allein in seinem Protest gegen seinen herrischen Vater, dem Dirigenten, ist, schlägt er Wasko vor, dass sie zusammen in See stechen. Auf dem Schiff "Elena" arbeiten der Vater von Wasko und der Bruder von Shenja. Im entscheidenden Augenblick bekommt Shenja aber Angst, er kneift und so schleicht sich letztendlich Wasko, mit Koffer und Gitarre in der Hand, allein heimlich ins Schiff. Er bleibt auch unentdeckt, als es ablegt. Das Abenteuer des Jungen geht letzten Endes gut aus, wenn auch nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Dann geht der Sommer zu Ende, es kommt der Herbst. Wasko, Shenja und Fori sind wieder in der Schule und ihre Sommererlebnisse bleiben in ihren Erinnerungen.
In der Hauptrolle dieser Fernsehserie hatte der Schauspieler Iwan Laskin seinen ersten großen Auftritt, der zu dieser Zeit Schüler an einem Sofioter Gymnasium war. Wegen der Dreharbeiten ließ er sich zweieinhalb Jahre lang aber kaum in seiner Schule blicken, was ihm den großen Neid seiner Klassenkameraden einbrachte. Er ist auch das einzige von den vielen Kindern, die in der Serie mitspielten, der nicht nur seine Karriere in Film und Theater fortsetzte, sondern heute einer der gefragtesten Schauspieler ist, obwohl er für seinen schwierigen Charakter bekannt ist. Die Rolle des erfinderischen Fori spielte wiederum Georgi Markow, der später Filmkunst an der Nationalen Schauspielhochschule studierte und nun erfolgreicher Regisseur von Musikvideos, Kameramann und Fotograf ist.
"Wasko da Gama aus dem Dorf Ruptscha" wurde übrigens ganz knapp vor der Wende, im Sommer 1989, auch im DDR-Fernsehen gezeigt – allerdings mit dem Titel "Seefahrerträume".
Übersetzt von Petar Georgiew
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