Zum sechsten Mal in Folge fanden sich Tausende zum traditionellen Festival „Grüne Tage“ in Sofia ein. Die Besucher konnten in aller Ruhe zwischen den Ausstellungszelten vor dem Denkmal der Sowjetarmee schlendern und heimische Biowaren begutachten, sich über Möglichkeiten für Öko-Tourismus informieren oder an unterschiedlichen Sportwettkämpfen, Karnevals, Workshops und Vorträgen über ein Leben im Einklang mit der Natur teilnehmen.
Das diesjährigen Festival fand vom 21. bis zum 24. Mai statt. Sein Akzent lag auf Nachhaltigkeit, Alternativtourismus und zertifizierten Bioprodukten. Damit wollen die Organisatoren von der Bulgarischen Vereinigung für alternativen Tourismus mehr Anhänger der grünen Idee mit an Bord zu nehmen. Dass diese Idee in den letzten Jahren im Aufwind ist, sieht man Sofia und anderen bulgarischen Großstädten an, wo Bioläden und Naturkostlokale wie Pilze aus dem Boden sprießen. Ihre Kunden sind vor allem gebildete junge Leute, die umweltbewusst sind und im Einklang mit der Natur leben wollen. Im diesem Zusammenhang sagte die Co-Organisatorin der „Grünen Tage“ Eleonora Josifowa:
„Das Festival soll Treffpunkt von Biolandwirten, Gärtnern und Leuten werden, die Bioprodukte anbieten, Touristen empfangen und für Bulgarien als Reiseziel für alternativen Tourismus werben. Wir wollen auch unseren Kindern die Liebe zur Natur und eine gesunde Lebensführung vermitteln. Aus diesem Grund haben wir Landwirte vom Markt an der Römischen Mauer in Sofia eingeladen, ihre Erzeugnisse auf unserer Ausstellung vorzustellen, um die regionale Produktion zu fördern. Erfreulicherweise begeistern sich zunehmend mehr Bulgaren für die grüne Idee. Sie achten auf den Ursprung der Nahrungsmittel, die sie verzehren und legen Wert darauf, wo sie ihren Urlaub verbringen. Auf dem Festival waren Inhaber von grünen Gästehäusern präsent, die den EU-Standards für Öko-Tourismus entsprechen. Zugegebenermaßen ist die grüne Idee in unserem Land noch nicht so weit verbreitet wie in Europa und in den USA. Das gilt auch für die Anhänger von Öko-, Land- und Bergtourismus. Viele Landsleute ziehen der freien Natur immer noch einen Urlaub in den überfüllten Ferienorten vor. Vielleicht liegt das zum Teil auch daran, dass sie nicht über ausreichend über alternativen Tourismus informiert sind und auch nicht über die nötigen Finanzen verfügen“, meint Eleonora Josifowa.
Im Rahmen des Festivals fand auch das Forum „Gebirge 2015“ statt, auf dem Experten und Politiker die Entwicklung des Bergtourismus in Bulgarien erörtert haben. Während der „Grünen Tage“ wurden auch Möglichkeiten für Extremsport im Naturpark Witoscha vorgestellt, Biker-Wettläufe, ein Kinderfestival für Artenvielfalt, ein Abendkonzert im Freien sowie zahlreiche Ausstellungen und Verkostungen organisiert. Großen Zuspruch fanden heimische Biokosmetika und die Anleitungen, wie man natürliche Gesichtscremes selber machen kann. Während eines Garten-Workshops fanden die Sofioter wiederum Anregungen, ihre Terrassen und die Grünanlagen zwischen den Wohnblöcken zu begrünen. Die meisten Besucher kamen übers Wochenende. Diverse Tombolas, Wettkämpfe und Reigentänze sorgten dabei bei Jung und Alt für Begeisterung.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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