Nach Abschluss der Schule für bildende Kunst verschlug es Waleri Welikow zu Radio Warna. Die Ikonenmalerei ist und bleibt jedoch sein größtes Hobby.
Warum ausgerechnet Ikonen?
"Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten", meint Waleri Welikow. "Wahrscheinlich liegt es in meiner Natur. Ich bin ein introvertierter und nervöser Typ. Die Ikonenmalerei gibt mir Ruhe, weswegen ich auch damit begonnen habe. Als ich dann merkte, dass es läuft, beschloss ich, auf halb-professionelles Niveau aufzusteigen."
Einst schufen die Ikonenmaler ihre Werke erst nach einer speziellen Vorbereitung. Diese umfasste eine 40-täigige Fastenzeit, der Herstellung von Farben aus Mineralien und anderen Naturstoffen sowie die Auswahl und Vorbereitung der Grundlage der künftigen Ikone - meistens Lindenholztafeln, die mit Naturkleber auf tierischer Basis verleimt wurden. Verwendet wurden Temperafarben, vermischt mit Eigelb, das die leuchtenden Farben bewahrte.
"Was die Farben der Bekleidung, die Körperhaltung der Heiligen, die Gesten und den Hintergrund betrifft, halte ich mich an den Kanon. ", erzählt Waleri. "Als moderner, zeitgenössischer Ikonenmaler komme ich jedoch wie die meisten auch etwas davon ab."
"Ich verwende Ölfarben. Der Effekt ist in etwa der Gleiche wie bei Temperafarben", erklärt Waleri weiter. "Auch sehe ich von einer Lackierung meiner Ikonen ab, da ihnen dadurch ein fast kitschiger Glanz verliehen wird. Eine der großen Feinheiten der Ikonenmalerei ist die Vergoldung. Die größten Meister verwenden dafür echtes Gold. Die meisten Ikonenmaler greifen dafür jedoch auf Goldimitationen zurück. Oder man verwendet, wie ich es handhabe, hochwertige Goldfarbe."
Für Ikonen wurden nicht nur Holztafeln verwendet sondern auch recht untraditionelle Materialien. Im 10. Jahrhundert wurden in Bulgarien beispielsweise Ikonen sowie Heiligen- und Engelsdarstellungen aus Keramik hergestellt. Dabei hatten diverse Ikonen eine runde Form.
Und welcher ist der interessanteste Werkstoff, auf dem Waleri je eine Ikone gemalt hat?
"Dieser Werkstoff ist vielleicht weniger sonderbar, da er bereits häufig Verwendung findet - und zwar das Straußenei", verrät uns der passionierte Hobby-Ikonenmaler. "Zuerst habe ich seine Oberfläche mit Weißleim behandelt. Das ist eine gebräuchliche Technik, um zu verhindern, dass die Farben vom Werkstoff aufgesaugt werden und ihre Intensität verlieren. Danach habe ich das Ei mit dem Erlöser Jesus Christus bemalt."
Was haben Radiojournalismus und Ikonenmalerei gemein?
"Beide sind eine Herausforderung", meint der Journalist und Ikonenmaler Waleri Welikow. "Denn manchmal weiß man trotz Konzept zu Beginn einer Reportage oder eines Interviews nicht, was am Ende dabei herauskommt. So ist es auch mit den Ikonen. Trotz Konzept höre ich manchmal mittendrin auf, die Ikone weiterzumalen, weil mir irgendetwas daran nicht gefällt und beginne dann mit etwas anderem - mit einer völlig neuen Ikone oder mit dem gleichen Heiligen in einer anderen Körperhaltung. D.h. die Gemeinsamkeit dieser beiden auf den ersten Blick unvereinbaren Tätigkeiten ist, dass man zuweilen improvisieren muss."
Übersetzung: Christine Christov
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