Schön, begabt und voller positiven Energie, so kam Sonja Jontschewa vor einigen Tagen nach Sofia, um ihr Konzert mit der Sofioter Philharmonie für Palmsonntag vorzubereiten. Auf dem Programm stehen Werke von Massenet und Puccini. Einige Duetts wird der Star der Metropolitan Opera zusammen mit ihrem Bruder, dem Sänger und Komponisten Marin Jontschew, singen. Das Konzert findet unter der Stabführung von Domingo Hindoyan, Assistent von Daniel Barenboim in der Berliner Staatsoper, statt. Seit einigen Jahren sind die Opernsängerin und der Dirigent auch eine Familie. Nach Bulgarien sind sie mit ihrem sechs Monate alten Sohn gekommen.
"Das ist eine sehr angenehme Überraschung für das bulgarische Publikum", berichtet der Chef der Sofioter Philharmonie Viktor Stojanow. "Sonja Jontschewa ist ein Weltstar und ihr Terminkalender ist für die nächsten 2 bis 3 Jahre komplett ausgefühlt. Trotzdem hat sie Zeit gefunden, um nach Bulgarien zu kommen. Das ist das erste Konzert aus einer ganzen Reihe, die wir geplant haben."
In den letzten Jahren hat Sonja Jontschewa tatsächlich einen atemberaubenden Karieraufstieg gemacht. Sie wurde besonders erfolgreich nach dem Sieg beim Gesangswettbewerb "Operalia", der von Placido Domingo organisiert wird.
"Ich bin glücklich, dass ich für das heimische Publikum singen werde", sagt sie. "Bulgarien ist mein Zuhause, auch wenn ich über längere Zeit im Ausland lebe, bleibt meine Familie hier", kommentiert die Sängerin. "Ich erzähle überall, dass es in Bulgarien immer große Operntalente gegeben hat. Und nicht nur das. In Bulgarien werden die Musiktalente gefördert, es gibt eine traditionsreiche Schule. Allen sage ich, dass ich Bulgarin bin und bestehe darauf, dass das auch in den Interviews so steht. Ich will auch künftig meinem Land und meinen Landsleuten treu bleiben. Denn ich habe meinen Weg hier begonnen. Ich singe auch gern Arien aus Werken bulgarischer Komponisten. Dafür möchte ich mich bei meiner Lehrerin in Plowdiw bedanken, sie hat mir sehr viel geholfen und hat mich zu allen Konzerten und Wettbewerben begleitet. Nun lebt und arbeitet sie in Japan, aber wir stehen immer noch in Kontakt. Eines Tages will ich ein ganzes Programm aus bulgarischen Opernarien erstellen. Das wird dem ausländischen Publikum die Gelegenheit geben, weitere Nuancen in meiner Stimme zu entdecken. Wenn man in seiner Muttersprache singt, entfaltet sich die Stimme anders, das wissen die Kenner und freuen sich auf solchen Gelegenheiten."
Übersetzung: Milkana Dehler
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