Nach dem Stress der Bankkrise im vergangenen Jahr ist es nun wohl soweit, dass eine ernsthafte Überprüfung der bulgarischen Banken beginnt. Absichten, die Kontrolle der Banken zu verschärfen, hatte die Bulgarische Nationalbank schon vor längerer Zeit angekündigt und jetzt wurden sie auch von den Vertretern des Internationalen Währungsfonds dringend empfohlen, deren Mission in Bulgarien letzten Freitag zu Ende ging.
Das Jahr 2014 wird in Bulgarien wohl mit dem Konkurs der viertgrößten Bank des Landes - der Korporativen Handelsbank (KTB) in Erinnerung bleiben - und mit der Welle von Erschütterungen im gesamten Banksystem, den er verursachte. Das führte zu erheblichen Spannungen unter den Anlegern, großen wie kleinen, und zu Problemen mit öffentlichen Geldern, die sich in dieser Bank befanden. Nachdem die Situation mühsam und zu einem hohen Preis unter Kontrolle gebracht wurde, macht die Zentralbank, mit den Internationalen Währungsfonds im Nacken, nun ihre Drohung wahr und die bulgarischen Banken müssen sich wohl auf wirklich strenge Kontrollen einstellen.
2014 erwies sich die Nationalbank nämlich als unvorbereitet und als die Krise ausbrach, vermochte sie nicht, darauf adäquat zu reagieren. Ihr Präsident, Iwan Iskrow, wurde deswegen scharf kritisiert. Jetzt ist sie gefordert, härter und entschlossener vorzugehen, und den Zustand, die Rechnungen und die Tätigkeit der Geschäftsbanken genau unter die Lupe zu nehmen. Weil sie vielleicht den eigenen Experten nicht mehr vertraut, engagiert die bulgarische Zentralbank dazu ein international anerkanntes Rechnungsprüfungsunternehmen. Man erwartet offensichtlich, dass die ausländischen Experten präziser und unvoreingenommener vorgehen. Ob dem aber so ist, ist auch nicht so sicher, wenn man bedenkt, dass eben eine der international hoch angesehenen Finanzberatungs- und Rechnungsprüfungsgesellschaft die Bilanzberichte der Korporativen Handelsbank überprüft und bis zum letzten Moment behauptet hatte, dass da alles in Ordnung sei. Nachdem sich der tatsächliche Zustand der Bank entpuppte, drohte dem Rechnungsprüfer sogar der Lizenzentzug, doch er kam mit einer Geldstrafe davon. Offensichtlich muss die verschärfte Kontrolle der Geschäftsbanken nun auch mit höheren Ansprüchen an diejenigen einhergehen, die diese Kontrolle durchführen - unabhängig davon, ob das bulgarische oder ausländische Institutionen sind.
Übersetzung: Petar Georgiew
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