Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Russland-Ukraine-Konflikt wirkt sich auf bulgarische Weinexporte aus

БНР Новини
Foto: Archiv

In vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit. Uns diesem Thema zuwendend, können wir schlichtweg behaupten, dass der Wein heute zu den beliebtesten Markterzeugnissen zählt. Die zu Ende gegangene Landwirtschaftsmesse AGRA und Fachmessen in Berlin und Paris zuvor sind ein Anlass, um uns dem Absatz bulgarischern Weine im Ausland zuzuwenden.

Im Vorjahr hat Bulgarien 58 Millionen Liter Wein exportiert. Das zumindest behauptet Krasimir Koew, Chef des Amtes für Rebe und Wein. "Leider haben wir im Vorjahr zwei Millionen Liter Wein weniger exportiert als 2013. Vor dem Hintergrund der vielen Ereignisse im Vorjahr, ist der leichte Rückgang jedoch nicht weiter schlimm. Branchenübergreifend waren wir von deutlich höheren Zahlen ausgegangen."

Der militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen haben zu einer Abwertung des Rubels geführt, worunter auch die bulgarischen Weinhersteller leiden. Beide Länder zählen zu den Haupthandelspartnern Bulgariens, kommentiert Krassimir Koew.

"Im Vorjahr haben wir nichts in die Ukraine exportiert. Aber auch unsere Haupttransportroute nach Russland führt durch die Ukraine, durch das Kriegsgebiet, wo elf Trucks bulgarischer Weinhersteller verschwunden sind. Und so sahen sich die Firmen gezwungen, diesen Transportweg zu meiden und auf Ersatzrouten durch die baltischen Staaten auszuweichen."

An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass die bulgarischen Weine nicht auf der Exportverbotsliste der EU stehen, wie es beispielsweise bei Obst, Gemüse und Milcherzeugnissen der Fall ist. Das geschrumpfte Exportvolumen ist auf die Verteuerung der europäischen Waren zurückzuführen.

"Der Rubel hat gegenüber dem Euro beträchtlich an Wert verloren", erklärt Krassimir Koew. "Das veranlasst die russischen Händler natürlich zusätzlich, von Weinkäufen in Bulgarien und den EU-Staaten abzusehen. Ohne all diese Ereignisse hätten unsere Weinexporte sicherlich erneut um 15-20% zugelegt, wie es in den letzten fünf Jahren der Fall war."

Trotz leicht geschrumpfter Exportzahlen war 2014 durchaus kein schlechtes Jahr. Bulgarien konnte seine Weine in Asien präsentieren, wohin im Vorjahr 22-24 Millionen Liter exportiert wurden, davon 5 Millionen Liter allein nach China. Auch die für dieses Jahr geplanten Projekte, die über das Nationale Programm zur Stimulierung des Weinbau- und Winzereisektors bezuschusst werden sollen, sind auf den asiatischen Markt ausgerichtet, aber auch auf die Märkte von Russland, den Vereinigten Staaten und den EU-Markt, wo wir mit kleinen Schritten die in den 1990er-Jahren verlorenen Positionen zurückerobern.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Gewerkschaften fordern Anstieg der Gehälter in etatabhängigen Betrieben um 10 Prozent

Die größte Gewerkschaft des Landes, die KNSB, fordert, dass im Staatshaushalt 2025 eine 10-prozentige Erhöhung aller Löhne vorgesehen wird. Nach den Berechnungen der KNSB würde das knapp 900 Millionen Euro kosten, sagte der Vorsitzende der..

veröffentlicht am 16.07.24 um 12:23

IWF empfiehlt Erhöhung von Sozialversicherungsbeiträgen und Renten

Die Renten sollten durch eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge und die Abschaffung des maximalen Sozialversicherungseinkommens sowie die Abschaffung der maximalen Rente erhöht werden, empfahl der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer..

veröffentlicht am 02.07.24 um 09:45
Bulgarische Nationalbank

Bulgarische Nationalbank senkt Leitzins

Die Bulgarische Nationalbank (BNB) kündigte an, dass sie den Leitzins zum 1. Juli auf 3,63 Prozent senke. Im Mai und Juni lag der Zinssatz bei 3,78 Prozent. Bulgarien gehört einem Währungsbord an und der bulgarische Lew ist an den Euro gebunden. Daher..

veröffentlicht am 01.07.24 um 09:40