Mit dem Film "Die Akte Petrow" des bulgarischen Regisseuren Georgi Balabanow wurde gestern die 19. Ausgabe des Sofia Film Festes eröffnet. Das Drehbuch dazu hat der legendäre Jean-Claude Carriere geschrieben, der vor kurzem einen Oscar für sein Lebenswerk erhalten hat. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nach Sofia nicht kommen, aber das Publikum im großen Saal des Nationalen Kulturpalastes hat seine Videobotschaft warm applaudiert.
"Ich wollte mit einem klugen und sensiblen Autor arbeiten", erzählte der Regisseur Georgi Balabanow, der seit Jahren in Frankreich lebt und arbeitet. "Wir kannten uns schon, aber dieser Film hat uns sehr nah aneinander gebracht, ich schätze ihn sehr."
"Das ist der erste ernsthafte bulgarische Film über die Transformation nach der Wende", sagte bei der Prämiere der Koproduzent des Streifens Dimitar Mitowski. Die Story beginnt am Vorabend der demokratischen Veränderungen und endet in der heutigen Zeit. Darin gibt es fast alles, was für diese Zeit typisch war: Denunzianten, dubiose Geschäfte, gebrochene Schicksaale. Die Arbeit daran dauerte vier Jahre.
"Der Film ist jetzt gezeigt worden, weil Frankreich momentan das Bedürfnis hat, über den Krach des Zivilisationsmodells der westlichen Gesellschaft zu reden", berichtet weiter der Regisseur. Seiner Meinung nach zeigen die Reaktionen in Frankreich eine Anerkennung für die Redefreiheit der Bulgaren und für ihre Perspektive der Welt. "Vielleicht deswegen, weil sie noch nicht ganz im Sumpf des Konsums versunken sind", so Georgi Balabanow weiter. "Ich wollte immer für mich selbst einen Grund finden, der sich lohnt, einen Film zu machen", sagte er.
"Wir leben in einer Spielbank, die Mitten im Nichts steht, die Roulette dreht sich weiter", kommentiert der Autor. "Es erscheinen Bücher von angesehenen Politikern, die das Ende Europas verkünden. Wo soll es hingehen? Ich habe mit dem Film, glaube ich, auch einige dieser Fragen gestellt, die unsere Zivilisation und Kultur betreffen."
Ein Vorteil des Films ist mit Sicherheit die schauspielerische Leistung von Michail Bilalow, Hristo Schopow, Georgi Nowakow, Ani Papadopulu und anderen, die erfolgreich die turbulente Zeit nach der Wende wiedergeben.
Übersetzung: Milkana Dehler
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