Dieser Tage wurde in Sofia ein Verband der Fußballtrainer in Bulgarien gegründet. Zu den Gründungsvätern gehören namhafte Trainer, die bedauert haben, dass sie bisher keinen eigenen Verband hatten.
"Die Fußballtrainer in Bulgarien sind heute auf Weltklasseniveau", behauptet Dimiter Dimitrow – Hero, der neben zahlreichen Klubmannschaften auch Coach der Nationalelf gewesen ist. Doch, die Ergebnisse ihrer Arbeit lassen immer noch auf sich warten.
Um eine Antwort bemüht sich Stojtscho Mladenow, Cheftrainer des Erstlilgisten ZSKA Sofia und selbst einer der Fußballstars Bulgariens aus den 1980er Jahren.
"Die Trainer in Bulgarien sind Opfer erbarmungsloser Kritik und ihre Zukunft entscheidet sich nach jedem einzelnen Spiel", behauptet Mladenow. "Man darf sich nichts vormachen – ohne Geld lässt sich keine Mannschaft aufbauen. Es ist nicht einmal sicher, dass das Gehalt des Trainers am Ende des Monats auf seinem Konto ist. Darunter leidet die Motivation sowohl der Trainer, als auch der Spieler. Wir vergleichen uns gern mit dem Ausland. Dort gibt es so etwas nicht. In Kroatien ist es den Klubs nicht erlaubt, den Trainer mehr als zwei Mal im Jahr zu wechseln. In Bulgarien kommt es vor, dass ein Klub den Trainer alle zwei Monate auswechselt. Die Trainer arbeiten hier nicht in Ruhe, sie sind nicht abgesichert, auch juristisch nicht", meint Stojtscho Mladenow.
Deshalb wundert er sich nicht, dass die bulgarischen Fußballtrainer ihr Glück im Ausland suchen. Und oft auch finden.
"Die Fußballtrainer in Bulgarien sind gut, aber ihre Fähigkeiten führen nicht zum Erfolg der Mannschaften", sagt der erfahrene Welislaw Wutzow. "Die Nationalelf ist weit abgestiegen, die U21 kommt auch nicht vorwärts. Beim Klubfußball sieht es auch nicht viel anders aus. Eine einzige Ausnahme, wie der PFC Ludogoretz, der es in die Gruppenphase der Champions League geschafft hat, reicht nicht aus, um sich zufrieden zurückzulehnen. Der bulgarische Fußball leidet nicht wegen der Trainer, sondern wegen der Spieler. Bis vor einigen Jahren kickten Bulgaren für führende Klubs, wie Barcelona, Bayern München oder Manchester United. Diese Zeit liegt aber weit zurück", resigniert Welislaw Wutzow.
Der neue Trainerverband soll nun den Mitgliedern mehr Ruhe und Sicherheit geben. Der neue Verband soll darüber hinaus auch Ratschläge an die Veranstalter der Landesmeisterschaft geben sowie angehende Trainer unterstützen. Der neue Trainerverband bemüht sich um eine Registrierung bei UEFA und will enge Kontakte zu ähnlichen Organisationen in Europa aufbauen. Die Gründer des neuen Verbands lehnten erste Kommentare ab, sie wollen sich dem übermächtigen Fußballverband widersetzen. Viel mehr gehe es darum, gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln und den heimischen Fußball aus der Sackgasse zu führen.
Übersetzung: Vessela Vladkova
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