In Sofia wurde die 8. Nationale Ausstellung "Bulgarischen Archäologie" eröffnet. Bis zum 29. März können die Einwohner und die Gäste der Hauptstadt die interessantesten archäologischen Funde aus der vergangenen Saison sehen. Daran beteiligen sich das Nationale archäologische Museum und 16 andere Museen des Landes. "Sehr erfolgreich, viele Funde" - so fasste Ljudmil Wagalinski, Direktor des Archäologischen Museums, das vergangene Jahr zusammen.
"Das Jahr 2014 ist ein Rekordjahr für die bulgarische Archäologie", sagt er. "Wir haben mehr als 400 Feldstudien durchgeführt. Das schließt Beobachtungen, Recherchen und vor allem Ausgrabungen ein."
Grund für die intensive Saison ist die Arbeit der bulgarischen Archäologen an Objekten, durch die die Autobahnen "Struma" in Richtung Griechenland und "Maritza" in Richtung Türkei, sowie Erdgasleitungen und Eisenbahnlinien führen, die sich gerade in Bau befinden.
"Die bulgarische Regierung hat im vergangenen Jahr dreimal so viel Geld zur Verfügung gestellt, wie das für planmäßige Studien in den letzten fünf Jahren der Fall war. Ich weiß nicht, ob das dieses Jahr wieder geschehen wird", sagt Dozent Wagalinski. "Und wenn wir von der Menge sprechen – das ist wirklich ein Rekord. Aber ich wage zu behaupten, dass die Archäologen auch in Bezug auf die Qualität im vergangenen Jahr ganze Arbeit geleistet haben. Jetzt wollen wir die Öffentlichkeit zeigen, warum und wie das Geld der Steuerzahler für so etwas ausgegeben wird, deshalb machen wir diese Ausstellung."
In der Ausstellung mit Gegenständen und Postern werden 23 Standorte mit mehr als 280 Funden gezeigt. Knapp 30 weitere Standorte sind derzeit nur mit Postern präsent. Von der Altsteinzeit bis zum Spätmittelalter – das ist der zeitliche Rahmen der Studien im vergangenen Jahr. Es gibt traditionelle Studien, die schon seit Jahrzehnten laufen – in den bulgarischen Hauptstädten in den vergangenen Jahrhunderten, in der Nekropole der Polis Apollonia (heute Sosopol) am Schwarzen Meer und anderen wichtigen Fundstätten. Seit Jahren erkundet ein bulgarisch-französisches Team unter Leitung der Archäologen Nikolaj Sirakow und Jean-Luc Guadelli die Geheimnisse der Kozarnika-Höhle im Nordosten Bulgariens. Dort wurden die ältesten Spuren menschlicher Präsenz in Europa gefunden. Im vergangenen Jahr wurde dort eine Werkstatt für Schmuck der Altsteinzeit-Menschen entdeckt.
"Noch aus vergangenen Ausgrabungssaisons haben wir einzelne Stücke, denen wir nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Doch jetzt sehen wir, dass es sich bereits um eine organisierte Produktion handelt, man kann sagen, um eine Schmuck-Werkstatt, in dieser weit zurückliegenden Zeit", sagt Dozent Nikolai Sirakow. "Das Material dafür sind im Grunde Schnecken, seltener Muscheln, genauer gesagt - Fossilien. Die Menschen in der Altsteinzeit haben sie gefunden, wir wissen schon wo - in der Nähe, an der Donau, in mehreren Erosionsspalten. Einige von ihnen weisen Spuren von Bearbeitung auf, das heißt, in ihnen wurden Löcher gebohrt, um sie als persönlichen Schmuck zu tragen - als Broschen, Ohrringe, Halsketten usw. Wenn wir "persönlicher Schmuck" sagen, dann meinen wir etwas sehr Bedeutsames. Es ist der Beginn der persönlichen Selbst-Identifikation, aber auch der Demonstration von Gruppenzugehörigkeit, was auch sehr wichtig ist. Man grenzte ab: das ist unsere Gruppe und sie unterscheidet sich von der benachbarten. Mit anderen Worten - es handelt sich um Ansätze der Herausbildung ethnolinguistischer Gemeinschaften."
Im Verlauf der Studien wurde auch eine Statuette in Form einer üppigen weiblichen Figur gefunden, die dem Geschmack unserer Vorfahren entsprach. Eine solche Figur wird auf dem Balkan zum ersten Mal gefunden, unterstreicht die Archäologin Aleta Guadelli. "Wir gehen davon aus, dass sie aus einem Knochen gemacht ist, doch wir wissen nicht von was für einem Tier. Es könnte ein Elch oder ein Büffel sein", meint sie. Aleta ist auch außerordentlich zufrieden mit der Entdeckung eines Fragments der Hand eines Neandertaler-Babys von vor etwa 130.000 Jahren. Solche Funde sind äußerst selten in der Welt.
Übersetzung: Petar Georgiew
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