Wirtschaftminister Boschidar Lukarski, der Berater der US-Botschaft in Handelsangelegenheiten Thomas Bruns und die bulgarische Botschafterin in den Vereinigten Staaten Elena Poptodorowa wollen sich gemeinsam für einen erfolgversprechenden Eintritt kleiner und mittlerer bulgarischer Firmen am US-Markt stark machen.
"Mein USA-Besuch und meine Gespräche mit US-Unternehmern haben gezeigt, dass die bulgarischen Firmen den Fehler begehen, sich nur auf die Zielgruppe der in Amerika lebenden Auslandsbulgaren auszurichten, die lediglich einen Bruchteil des US-Marktes ausmacht", erklärt Minister Lukarski. "Mit einer adäquaten Marketingstrategie könnte man auch den amerikanischen Massenverbraucher als Kunden gewinnen. Interesse besteht vor allem an der Milchverarbeitungsindustrie und den traditionell bekannten bulgarischen Weinen."
Nach Ansicht von Lukarski biete sich vor allem der Mittlere Westen als Marktlücke für bulgarische Unternehmen an, in den nur selten europäischen Erzeugnisse vordringen. Der Zusammenschluss der Unternehmen in einem Cluster würde ihren Eintritt am US-Markt befördern, Kosten sparen und Marketingmaßnahmen effizienter machen.
Auch sollen Anreize für mehr Exporte in Drittstaaten wie Länder aus dem Nahen Osten, Singapur, China u.a. geschaffen werden. In Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, die seit mehreren Jahren ums Überleben kämpfen, sollen die europäischen Zuschusskapazitäten vollständig ausgeschöpft werden. Zudem will das Wirtschaftsministerium die Lizenzierungs- und Regulierungsverfahren vereinfachen.
Als Hauptschwerpunkte des kurzfristigen Wirtschaftsprogramms nennt Wirtschaftsminister Lukarski folgende: "2015-2016 stehen folgende fünf Schwerpunkte im Mittelpunkt unserer Arbeit: Verbesserung des Geschäftsumfelds und Verringerung der Verwaltungslast, Förderung und Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen, Transparenz beim Abruf der europäischen Fördermittel aus dem Programm für Wettbewerbsfähigkeit, Förderung von Investitionen und Änderungen im Bildungssystem in Zusammenarbeit von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Arbeitsmarkt. Viele Unternehmer beklagen sich über Fachkräftemangel. Gleichzeitig sind viele Fachkräfte aus anderen Branchen ohne Job."
Nach einem privatisierungsfreien Jahr soll in diesem Jahr ein Teil der Staatsaktiva veräußert werden. "Aus welchen Gründen auch immer hat die Vorgängerregierung die Privatisierung eingestellt", konstatiert Minister Lukarski. "Es gab lediglich einen Projektentwurf, der weder von der Regierung noch von den Parlamentsausschüssen abgesiegelt wurde. Wir wollen in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer der Privatisierungsagentur alle nicht privatisierten Gesellschaften herausnehmen, die einen reellen wirtschaftlichen Effekt versprechen. Veräußert werden sollen sie an der Börse oder über öffentliche Ausschreibungen. Es liegt auf der Hand, dass wir damit einen Teil des Haushaltsdefizits decken wollen", sagte Wirtschaftsminister Boschidar Lukarski abschließend.
Übersetzung: Christine Christov
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