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Petar Raltschew und seine ungebrochene Freude an der Musik

„Ich bin wahrhaft glücklich, wenn ich jenes unerbittliche Gefühl verspüre, das man Freude an der Musik nennt.“ Das sagte uns der Akkordeonvirtuose Petar Raltschew. Er gehört zu jenen Instrumentalisten, die neue Elemente in die bulgarische Folkloremusik eingeführt haben. Auf der Grundlage heimischer Volksmelodien scheut er sich nicht, Harmonien und Rhythmen aus anderen Musikgenres einzubringen. Er schreibt eine Musik, die auf Grund ihrer Virtuosität wohl kaum von einem anderen Akkordeonspieler nachgespielt werden kann. An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er in das französische Nachschlagewerk „Geschichte des Akkordeons“ aufgenommen wurde, das 1991 von Francois Billard und Didier Roussin herausgegeben wurde.

Petar Raltschew spielt mit den verschiedensten Orchestern und Gruppen zusammen. Bislang hat er mehr als ein Dutzend Alben herausgegeben. Die meisten davon solo, aber auch mit dem Klarinettenspieler Iwo Papasow und dem Geiger Georgi Janew zusammen. Seit mehr als zehn Jahren musiziert er regelmäßig auch mit Musikern der verschiedensten Nationalitäten. Seit einiger Zeit ist er mit Gruppen zu hören, die „Klezmer“ spielen.

Sicher weiß nicht jeder mit diesem Begriff etwas anzufangen – es ist einer der Musikstile der europäischen Juden“, erläutert Petar Raltschew. „Diese Musik weist die verschiedensten interessanten Einflüsse auf und zwar seitens der Völker, mit denen die Juden zusammen gelebt haben. Dem US-Pianist und Akkordeonist Alan Bern, der derzeit in Europa lebt, kam die Idee, Klezmer und die Zigeunermusik aus Rumänien, Moldawien und der Ukraine zu verquicken. Zum ersten Mal spielten wir zusammen auf einem Festival in den Niederlanden. Seitdem lädt man uns zu verschiedenen Foren ein. Die gemeinsame Arbeit mit den anderen Musikern, wie auch mit der Gruppe „Lobi“ des Stéphane Galland, ist für mich sehr interessant. Es ist mir eine große Ehre, mit diesen Musikern auf einer Bühne stehen zu dürfen.“

Petar Raltschew experimentiert gern mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen und der Folklore verschiedenster Völker, die ihn kräftig inspirieren, was deutlich herauszuhören ist.

Wichtig ist, alles mit Liebe zu machen“, sagt Petar Ralstchew und fährt fort: „Man muss aber auch den Wunsch haben, sich weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen. Die Grundlage ist die Liebe zur Musik. Es passiert mir manchmal, dass ich mehrere Tage kein Musik spiele, aber immer sind meine Gedanken bei ihr und ständig kommen mir neue Ideen. Als ich fünf Jahr alt war, lernte ich von meinem Onkel die erste Melodie in meinem Leben, die ich auf dem Akkordeon zu spielen begann. Später lernte ich in Pasardschik, dann in der Musikschule in Plowdiw... Mir ist nie in den Sinn gekommen, etwas anders als Musiker zu werden... Es ist ein herrliches Glücksgefühl, wenn man auf einem Konzert mit seiner Interpretation zufrieden ist. Wichtig ist das Zusammenspiel mit den Kollegen auf der Bühne. Wenn man es schafft, auch das Publikum auf seine Seite zu ziehen, dann ist die Freude doppelt so groß.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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