Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Joan Lewiew im Abenteuer „Selbstbildnis“

БНР Новини
3
Familie Lewiew und Familie Kirow im „Cafe se la Paix“

Die Besucher der Sofioter Stadtgalerie können in einer Ausstellung in mehr als 30 Selbstbildnisse des talentierten bulgarischen Künstlers Joan Lewiew sehen. Er ist relativ früh von uns gegangen - im Alter von 59 Jahren, doch hat er uns viele ausdrucksvolle und einprägsame Werke hinterlassen. Die Ausstellung wird auf Vorschlag seiner Tochter Joana Lewiewa-Sowyer und im Zusammenhang mit seinem 80jährigen Jubiläum organisiert. Lewiew hat in unterschiedlichen Genres experimentiert: figurale Kompositionen, Stilleben, Portraits, Landschaftsbilder. Es gibt sehr viele Selbstbildnisse von ihm, doch sprengen manche davon den Rahmen des Genres. Der Künstler hat sich auch in monumentalen Werken, Zeichnungen etc. verewigt. Zuweilen schaut er ernst drein, zuweilen voller Selbstironie.

Selbstbildnis, 1977Seine Selbstbildnisse umfassen eine breite Zeitspanne – begonnen bei seinem ersten Selbstportrait aus dem Jahr 1953, das er während seines Studiums an der Kunstakademie gemalt hat bis zu einem seiner letzten aus dem Jahr 1993, das den Titel „Familien-Autoportrait“ trägt“, erläutert die Kuratorin der Ausstellung Stanislawa Nikolowa. „Der Betrachter kann so die Entwicklung seiner Selbstauffassung und Kunst verfolgen. An der Ausstellung sind zahlreiche Galerien aus ganz Bulgarien beteiligt, die uns Werke aus ihren Sammlungen zur Verfügung gestellt haben, damit wir ein ganzheitliches Projekt vorlegen können. Wir zeigen auch eine Zeichnung aus Privatbesitz sowie Werke, die der Familie Lewiew gehören.“

Genau genommen sind nur drei der ausgestellten   Werke Selbstportraits im herkömmlichen Sinne. Dafür kann man aber den Künstler als Held einer Massenszene sehen, wie beispielsweise im bild „Feuertänzerin“, das der Stadtgalerie in Burgas gehört. Ein anderes Bild zeigt ihn inmitten der bezaubernden Atmosphäre der Altstadt von Plowdiw, die er sehr gern gemalt hat. In Werken wie „Erinnerungen“ wiederum verarbeitet er Fotos aus seiner Kindheit zu Collagen.

Die Ausstellung enthält Werke aus einigen emblematischen Zyklen. Ein solcher Zyklus ist “Königszeiten“, der in den 80er Jahren begann“, erzählt Stanislawa Nikolowa. „Es gibt aber auch Werke, die in den 90er Jahren weitergeführt wurden und in denen Lewiew die Geschehnisse uns sich herum mal in der Gestalt des Königs, mal als Narr betrachtet. Seine Selbstportraits zeichnen sich durch Philosophie, Sinn und Tiefgründigkeit. Das kann jeder Besucher spüren, ganz klar und deutlich. Ein anderer interessanter Zyklus ist „Lied der Lieder“. Er ist in Paris entstanden und ist Familiebesitz. Darin hat sich Lewiew gut erkennbar mal als der weise König Salomon, mal als Satyr abgebildet.

Joan Lewiew wurde für sein Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1960 hat er sich an allen Ausstellungen des Bulgarischen Künstlerverbands beteiligt. Seine Werke wurden in Paris, Brüssel, Tokio, Moskau, Mailand, New York, Mexiko, Wien, Budapest und anderen Städten ausgestellt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Weneta Pawlowa und Sofioter Stadtgalerie


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

Galerie

mehr aus dieser Rubrik…

Ausstellung „Wo das Herz ist“ in Wien zeigt Werke von Val Wecerka und Vasil Vasilev-Zueka

Heute Abend um 18.00 Uhr Ortszeit wird im Bulgarischen Kulturinstitut „Haus Wittgenstein“ in Wien die Ausstellung „Wo das Herz ist“ eröffnet, die Werke von Valentina Wecerka Vasil Vasilev-Zueka präsentiert. Vasil Vasilev-Zueka ist ein..

veröffentlicht am 26.09.24 um 11:25

Bulgarien nimmt an der Weltbiennale für Kunst und Kunsthandwerk “Homo Faber” in Venedig teil

Die bulgarische Kultur und die heimischen Traditionen, die dem Rest der Welt noch vor kurzem exotisch erschienen, werden allmählich Teil der Weltkultur des 21. Jahrhunderts. Das größte Forum für Kunst und Kunsthandwerk hat erneut sein..

veröffentlicht am 24.09.24 um 08:20

Zweite vergrabene römische Statue in Heraclea Syntytica entdeckt

Bulgarische Archäologen haben im großen Abwasserkanal der antiken Stadt Heraclea Sintica eine zweite Statue entdeckt.  Buchstäblich um 11.00 Uhr am 20. September stießen Archäologen aus dem Team von Prof. Dr. Ljudmil Wagalinski auf eine weitere..

veröffentlicht am 20.09.24 um 13:11