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Neue Grenzanlagen sollen den Ansturm illegaler Einwanderer an der südlichen Grenze bremsen

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Foto: Darina Grigorowa

Im Jahr 2013 wurde Bulgarien dem stärksten Ansturm illegaler Einwanderer seit Jahrzehnten ausgesetzt. Die Ereignisse in Syrien und die instabile Situation in Afghanistan und im Irak haben viele Menschen genötigt, ihre Häuser und ihre Heimat in der Hoffnung zu verlassen, ein besseres Leben in Europa zu finden. Aus diesem Grund ist der Zustrom von Flüchtlingen in Richtung der türkisch-bulgarischen Grenze enorm.

Allein in der zweiten Hälfte 2013 überquerten rund 11.500 Flüchtlinge, vor allem aus Syrien und Afghanistan, illegal die bulgarische Grenze. Und da seit 2012 entlang der Grenze, zwischen den Grenzübergängen Kapitan Andreewo und Lessowo ein integriertes Beobachtungssystem funktioniert, lenkten die türkischen Schlepper ihre Routen für den Menschenschmuggel weiter östlich von Lessowo. Allein im November 2013 gelang es dort mehr als 3.000 illegalen Einwanderern, vom Grenzschutz unbemerkt ins Land zu kommen. Der Grenzabschnitt östlich von Lessowo ist besonders schwierig zu kontrollieren, weil er mit Bäumen und Unterholz dicht bewachsen ist. Aus diesem Grund wurde dort eine ca. 30 Kilometer lange Sperranlage aufgebaut. Außerdem wurden ab November 2013 mehr als 1.000 Polizeibeamte aus dem Landesinneren dorthin versetzt. Der bulgarische Grenzschutz erhielt Verstärkung von der Europäischen Agentur zum Schutz der EU-Außengrenzen FRONTEX in Form von Fahrzeugen und anderer Technik.

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"Seit wir diese Anlage aufgebaut haben und das System zur Beobachtung funktioniert, hat sich der Migrationsdruck von diesem Abschnitt auf alle Grenzabschnitte verteilt", erklärt der Chef der Regionalen Grenzschutzdirektion "Elhowo", Hristo Stefanow. "Die Anlage selbst und die Konzentration von Beamten an der Grenze haben zu einer besseren Kontrolle entlang der gesamten Grenze geführt", sagte er weiter.

Nach Worten von Hristo Stefanow soll das integrierte Beobachtungssystem, das ab 2012 in den Grenzabschnitten Elhowo, Swilengrad und Boljarowo funktioniert und insgesamt rund 100 Kilometer lang ist, bis Mitte Juni dieses Jahres noch auf die Grenzabschnitte Sredetz und Malko Tyrnowo erweitert werden. Das System schließt Sensoren und Kameras ein. Wenn die Beobachter etwas Verdächtiges bemerken, informieren sie die Grenzpatrouillen, die dann eingreifen und die Grenzverletzer festnehmen. Außer den normalen Videokameras gibt es noch mobile Wärmebildkameras, die auf Geländewagen montiert sind. Hinzu kommen Hubschrauber, die ebenfalls mit Kameras ausgestattet sind. Dank der verstärkten Kontrollen verteilt sich der Migrationsstrom etwa gleichmäßig auf die gesamte Länge der bulgarisch-türkischen Grenze, von Kapitan Andreewo bis Resowo, und die Versuche, die so genannte "grüne Grenze" illegal zu passieren, sind auf ein Minimum beschränkt. Dafür nimmt aber die Zahl der Versuche von Menschenschmuggel in Lastwagen, Fernlastern u.ä. zu. Allein am Grenzübergang "Lessowo" gab es im vergangenen Jahr rund 900 solche Versuche.

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"Der eventuelle Aufbau neuer Grenzanlagen entlang der gesamten Grenze zur Türkei würde es ermöglichen, die an die Grenze abkommandierten Polizisten wieder in ihre Reviere im Landesinneren zurückzuschicken", sagt Hristo Stefanow. "Ferner sollen die Wege für die Patrouillenfahrzeuge entlang der Grenze befestigt werden, was es Beamten dort ermöglichen wird, schneller und besser auf eventuelle Grenzverletzungen zu reagieren", so der Chef der Regionalen Grenzschutzdirektion "Elhowo" abschließend.

Vor einigen Tagen beschloss die Regierung, dass die Sperranlage auf die gesamte Länge der Grenze zur Türkei ausgedehnt werden soll und dass sich die Armee logistisch, durch den Einsatz von Geländefahrzeugen, am Grenzschutz beteiligt.

Übersetzung: Petar Georgiew

Fotos: Darina Grigorowa



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