Der Chor „Die kosmischen Stimmen“ gehört zu jenen Chören, die als erste nach der Wende in Bulgarien von 1989 gegründet wurden. Heute blicken die „Die kosmischen Stimmen“ auf 20 erfolgreiche Jahre zurück – sie haben sich mit Fug und Recht zu einem der angesehensten Chöre etabliert, die bearbeitete Volkslieder interpretieren. Gleich ihr erstes Konzert im Jahre 1995 war ein Erfolg.
Geleitet werden „Die kosmischen Stimmen“ von der Chorgründerin Wanja Monewa. Sie hat an der Nationalen Musikakademie in Sofia studiert, woraufhin ihr für ein Konzert die Leitung des Frauen-Folklorechores des Bulgarischen Nationalen Rundfunks übertragen wurde. Diese Aufgabe veränderte ihr Leben.
„Die Arbeit mit den Sängerinnen eröffnete mir die Wahrheit über die menschliche Gesangsstimme“, sagt die Dirigentin. "Von der Ausbildung her bin ich eine Dirigentin für klassischen Gesang – der Kontakt mit der Gesangsfolklore und speziell den bedeutenden Volksliedsängerinnen, die in dem Chor sangen, machte mir klar, dass das ist, womit ich mich am liebten beschäftigen will. Ich nahm mir vor, diesen Traum zu verwirklichen. Also bewarb ich mich um die ausgeschriebene Stelle und wurde angenommen. Leider wurde der Chor jedoch wenig später aufgelöst und ich beschloss, einen eigenen Chor zu gründen. Elf der Sängerinnen fanden die Idee ausgezeichnet und damit war auch schon der Grundstein für „Die kosmischen Stimmen“ gelegt.“
Die ersten Sängerinnen des Chores „Die kosmischen Stimmen“ gehörten verschiedenen Generationen an. Die Dirigentin Wanja Monewa erinnert sich: „Zu Beginn waren es Nadka Karadschowa und ihr Nachtigall-Quartett, wie auch Pawlina Gortschewa, Bojka Prisadowa, Mitra Bisserowa und Zwetanka Warimesowa, die den Kern des Chores bildeten“, sagt die Chorleiterin. „Zu diesen populären Sängerinnen gesellten sich junge Stimmen, die noch keiner kannte. Die Unterstützung seitens der älteren Generationen ist unentbehrlich und ich bin ihnen für ihre Hilfe sehr dankbar. Die heutigen Sängerinnen des Chores sind im Alter zwischen 17 und 36 Jahren. Sie setzten die 20jährigeTradition fort und verstehen es ihrerseits, Nachwuchssängerinnen anzulocken.“
Eine der langjährigen Chorsängerinnen ist Anna Jordanowa: „Im Chor singe ich seit 2002. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, erzählt die Sängerin. „Der Chor ist zu meiner zweiten Familie geworden, zumal auch meine Schwester mitsingt. Zusammen haben wir viel erlebt, sind auch viel gereist und haben viele Eindrücke mit nach Hause mitgenommen. Ich entsinne mich jetzt eines Konzerts in Wien. Es war sehr kalt, das Publikum saß in Decken gehüllt auf beheizbaren Sitzen. Wir sangen das Lied „Tschelebi schlief ein“ mit der bedeutenden Rhodopen-Sängerin Bojka Prisadowa als Solistin. In der eingefrorenen Kathedrale klang ihre Stimme wie eine Kristallglocke – solche himmlischen Klänge erzeugen Glücksgefühle, die man nie vergisst…“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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