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Änderungen des Tabakgesetzes bringen Ordnung in die Branche

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Die am 12. Dezember in der Stadt Gotze Deltschew begonnenen Proteste der Tabakhersteller gegen die niedrigen Ankaufspreise und andere Probleme in der Branche wurden vorerst eingestellt. Bei einem Rohstoffpreis von ursprünglich 6 Lewa, sind sie schnell auf 3,80 Lewa gesunken, klagt Arben Mimenow, Vorsitzender der Union der Hersteller von Orienttabak. Bulgarien stellt zusammen mit den Nachbarländern Türkei, Griechenland und Mazedonien drei Viertel des aromatischsten Orienttabaks der Welt her.

Dieses Jahr war die Ernte reich, was zu einer Überproduktion geführt hat. Andererseits aber hat die hohe Luftfeuchtigkeit die Qualität des Tabaks verringert und den Preissturz praktisch verursacht. Ein weiterer Grund dafür sollen auch die ungeregelten Verhältnisse in der Branche sein, erklärte Tzwetan Filew, Chef der Vereinigung der Tabakhersteller. Die bislang gültigen Ankaufverträge hätten keinen Wert vor Gericht, klagen die Hersteller, und die absichtliche Verzögerung des Ankaufs bei dem sehr nassen Wetter in diesem Jahr hat die Qualität verdorben und den Preis gesenkt. Die annoncierten Änderungen des Tabakgesetzes haben mehr Sicherheit für allen Beteiligten am Prozess gebracht und weitere Protestaktionen verhindert, die unter anderem auch eine Blockade der südlichen Grenze des Landes vorsahen.

Nach Meinung des Landwirtschaftsministeriums würden die Änderungen einen Ausgleich zwischen dem radikal liberalisierten Markt im Moment und dem total regulierten von früher suchen. Es sollen zwei Register geschaffen werden – eines für die Hersteller und eines für die Händler dieses Rohstoffs.

Als übergeordnetes Organ ist auch eine Tabakkammer geplant, die das Verhältnis zwischen Herstellern, Händlern und Verarbeitern regeln soll“, kommentiert Tzwetan Filew weiter. „Das wird mehr Klarheit bei unserer Zusammenarbeit schaffen. Es sollen auch unabhängige Expertenkommissionen einberufen werden, die die Qualität des Tabaks begutachten werden. Diese Gutachten werden auch vor Gericht gültig sein und somit die Hersteller schützen.

Auch zwei weitere Forderungen sollen demnächst erfüllt werden.

Der nächste Schritt ist dieselben Mengen staatlicher Subventionen für Tabak für das nächste Jahr vorzusehen, wie in diesem“, sagt weiter der Experte. „Es geht dabei um 107 Millionen Lewa, die spätestens im März 2015 ausgezahlt werden müssen. Es ist für uns wichtig, weil wir dann mit dem Anbau beginnen. Auch die Mindestversicherungsbeiträge für die Hersteller werden auf nicht mehr als 300 Lewa angehoben, was eine gute Nachricht ist. Man wollte sie nämlich von 240 auf 420 Lewa im Monat erhöhen. An sich ist die Idee gut, weil sie höhere Renten garantieren wird, sie soll aber stufenweise eingeführt werden.“

Die Änderungen des Tabakgesetzes sehen auch die Lösung eines weiteren Problems vor – die Verschlechterung der Qualität des Orienttabaks durch unkontrollierte Saatgutanwendung. Für die Kontrolle des Saatguts soll nun die zuständige staatliche Agentur sorgen.

Übersetzung: Milkana Dehler



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