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Der Weg des Bieres führt durch Stara Zagora

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Abfüllanlage aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts

Stara Zagora ist nicht nur als Stadt der Linden sondern auch als... Stadt des Bieres bekannt. Hier befindet sich eine der größten und ältesten Bierfabriken Bulgariens. Das Fabrikmuseum wiederum zählt zu den meist besuchten Attraktionen der Stadt.

Ein Rundgang durch die Produktionsstätten und die Ausstellung, die den Weg einer der beliebtesten Biermarken bei uns verfolgt, könnte für jeden Liebhaber des bernsteinfarbenen Getränks zu einem unvergleichlichen Erlebnis werden. Warum? Beginnen wir am Schluss des Rundgangs, der im Verkostungssaal mit einem Krug Bier aus der eigenen Brauerei endet. Ganz besonders legt man uns die Verkostung des süffigen hauseigenen lebendigen Bieres ans Herz, das man nur hier vor Ort probieren kann. Bevor Sie jedoch einen Schluck von der schäumenden Flüssigkeit nehmen, die die Sinne vernebelt und den Tonus hebt, wird man Ihnen ausführlich über den Weg der Bierindustrie in Stara Zagora erzählen.

Die Brauerei im Jahr 1902Dessen Anfänge gehen in das Jahr 1902 zurück, als der junge Dr. Konstantin Koschucharow aus dem Ausland zurückkehrt und nach tschechischem Vorbild die erste lokale Brauerei "Badaschtnost" errichtet. Nach anfänglich stürmischer Prosperität geht die Fabrik jedoch Pleite, um 1921 von den Zlatew-Brüdern zu neuem Leben erweckt zu werden. Diese gründen gemeinsam mit Aktionären aus dem ganzen Land die Trakia AG. Ihre Bemühungen werden von nie da gewesenem Erfolg gekrönt. In kurzer Zeit findet das von ihnen lancierte Getränk in ganz Südbulgarien soliden Absatz und avanciert zu einer der meist getrunkenen Marken der Bulgaren, die eigentlich als vehemente Wein- und Rakiafans gelten.

Hier jedoch haben auch die Launen der Geschichte ein Wörtchen mitzureden. Denn nach dem Ersten Weltkrieg stellt die Fabrik erneut den Betrieb ein, die Maschinen und Anlagen werden verkauft. Das Gebäude wird als Lager genutzt, auf dem anliegenden Terrain wird Getreide angebaut. In den 1950-ern errichtet die sozialistische Regierung am Standort der zerfallenen Gebäude eine neue Fabrik und nennt sie "Zagorka". Die Einwohner der Stadt können sich an ihrer modernen Errungenschaft nicht satt freuen. Bereits in den ersten Monaten wird das Land buchstäblich mit 10 Millionen Litern Bier überschwemmt, in den Folgejahren verdoppelt und verdreifacht sich die Produktion. Heute gehört Zagorka zur Familie des niederländischen Heineken-Unternehmens und zählt zu den beliebtesten Biermarken.

Die Brauerei in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts
Und was hat das Museum sonst noch zu bieten?

"In mehreren Schaukästen werden persönliche Gebrauchsgegenstände der Markengründer gezeigt. Auch kann man Bieretiketten und Flaschen aus der Vergangenheit bestaunen", erzählt die Museumschefin Swetla Dimitrowa. "Hier werden die erste Bierflasche der Fabrik aus der Badaschtnost-Ära und Werbematerialien aus den 80ern aufbewahrt. Aber auch Bücher aus der Bibliothek von Andrej Braschowanow - dem ersten Braumeister Bulgariens. Und alte Anlagen. Auch kann man Geräte aus dem Labor bestaunen, wo alle Endprodukte kontrolliert werden. Das Interesse ist enorm. Und da sich das Museum auf dem Gelände einer funktionierenden Brauerei befindet, sind die Rundgänge auf Freitag, Samstag und Sonntag beschränkt. Zu uns kommen nicht nur Bulgaren sondern auch Gäste aus Japan, England, den Vereinigten Staaten, Deutschland, aus den Niederlanden, Russland u.a."

Alljährlich empfängt das Museum über 2.000 Touristen. Nach der Besichtigung der Ausstellung aus 130 authentischen Exponaten und der Verkostung wird jeder Gast mit einem Geschenk verabschiedet - und zwar mit einem sympathischen Firmenglas, das noch lange an den Ausflug in die Welt des Bieres erinnern wird.

Übersetzung: Christine Christov



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