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Wege zur Kunst: Pianistin und Pädagogin Daniela Andonowa

Foto: личен архив
Bulgarien ist in der Welt der Kunst vor allem mit seinen Sängern, aber auch mit seinen Musikern bekannt. Das ist nicht nur den Veranlagungen der Bulgaren zuzuschreiben, sondern auch den Pädagogen. Eine darunter ist die Pianistin Daniela Andonowa, deren Studenten aus der Nationalen Musikakademie „Panstcho Wladigerow“ etliche internationale Wettbewerbe gewonnen haben.

Häufig ist es so, dass die Eltern ihr Kind zu einem Konzert mitnehmen und ihm so die Welt der Musik eröffnen; bei mir war es so“, erzählt Daniela Andonowa. „Dieses Erlebnis war so stark, dass ich von selbst den Wunsch äußerte, meine Eltern mögen mir ein Klavier kaufen. Ich wusste bereits von Anfang an, dass das mein weiteres Leben bestimmen wird. An der Musikakademie studierte ich bei Julia und Konstantin Ganew, die ihrerseits Absolventen der russischen Klavierschule sind. Von ihnen habe ich viel gelernt, habe mich aber auch von anderen Pädagogen weiterbilden lassen, so dass ich auch mit der westeuropäischen Klavierschule in Berührung kam. Nach meinem Abschluss lernte ich bei FrédériqueGevers in Belgien. Die verschiedenen Einflüsse bereichern einen Musiker und machen ihn zum Weltbürger.“

Anfang Dezember gab Daniela Andonowa ein Konzert anlässlich des 110. Jahrestages seit der Geburt des bulgarischen Komponisten Ljubomir Pipkow. „Im Grunde genommen habe ich den Zyklus „Frühlingseingebungen“ wieder zum Leben erweckt, denn ganze 30 Jahre lang war er nicht im vollen Umfang aufgeführt worden“, erzählt Daniela Andonowa. „Auf dem Festival „Pianissimo“ stellte ich ihm bereits 2004 vor, als man den 100. Geburtstag von Ljubomir Pipkow vermerkte. In der letzten Zeit gibt es keinen Klavierwettbewerb in Bulgarien, in dem nicht Stücke aus diesem Zyklus dargeboten werden. Ich bin sehr glücklich, dass ich zu den Interpreten dieses wunderbaren Werkes gehöre. Ich habe überhaupt eine Schwäche für die Kompositionen des genialen Tonschöpfers Pipkow. Einerseits hielt er an den bulgarischen Musiktraditionen fest, ohne jedoch direkt aus der Volksmusik zu zitieren und andererseits lassen seine Werke deutlich erkennen, dass er in Frankreich studiert und sich die dortige Ästhetik angeeignet hat.

Im zweiten Teil des Konzerts zu Ehren des Komponisten Ljubomir Pipkow betraten auch die zwei anderen Musiker dеs Trios „Bellini“ die Bühne – Iwan Krastew (Violine) und Christo Iwanow (Cello). Zusammen spielen sie seit bereits drei Jahren. Daniela Andonowa ist der Ansicht, dass sich das solistische und das Kammermusizieren gegenseitig ergänzen und einem Musiker zur nötigen Reife verhelfen.

Ebenfalls in diesem Monat gab die Pianistin ein weiteres Konzert – diesmal im Saal des Hauses der Technik in Sofia und zwar mit Werken slawischer Komponisten und insbesondere von Modest Mussorgski, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 175. Mal jährt. Daniela Andonowa ist der Meinung, dass die Musik dieses russischen Komponisten tiefe Wurzeln im Volksschaffen besitze, gleichzeitig aber auch einen universellen Geist atme.

In meiner Laufbahn als Pianistin habe ich bereits etliche Komponisten vorgestellt. Einer unter ihnen ist Rodion Schtschedrin. In den letzten 20 Jahren lebt und arbeitet er nicht mehr in seiner Heimat Russland, sondern im westlichen Ausland – zuerst in Spanien, danach in Deutschland. Er gehört zu den bedeutendsten Gegenwartskomponisten, seine Klavierwerke sind aber trotzdem in Bulgarien nur zu wenig bekannt. Und so habe ich mehrere seiner Kompositionen zum ersten Mal hier vorgestellt. Als Interpretin bin ich stets bemüht, mein Repertoire abwechslungsreich zu gestalten und Komponisten der verschiedensten Musikepochen einzubeziehen.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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