Die UNO hat den 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und den 10. Dezember zum Welttag der Menschenrechte erklärt. Zwischen diesen zwei Daten findet seit 1991 die Aufklärungskampagne „16 Tage gegen die Gewalt an Frauen“ statt. Die Botschaft der Vereinten Nationen lautet: Gewalt an Frauen ist eine Verletzung der Menschenrechte. In diesem Jahr läuft die Kampagne unter dem Motto „Vom Frieden zuhause zum Frieden in der Welt“. Die globale Initiative ist allerdings nicht nur mit dieser Message verbunden, sondern auch mit der Ratifizierung der Europäischen Konvention zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die die Mitgliedsstaaten des Europarates und der EU 2011 in Istanbul verabschiedet haben. Bislang haben 21 Länder diese Konvention ratifiziert, darunter Bosnien und Herzegowina, die Türkei, Dänemark, Finnland u.a.
„Bulgarien hat diese Konvention weder ratifiziert noch unterzeichnet“, sagte in einem Interview für Radio Bulgarien Ilijana Stojtschewa, Exekultivleiter der Allianz zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Gründe dafür seien folgende: „Es muss eine ausreichende Zahl an Krisenzentren und Schutzunterkünften eröffnet werden, die vom Staat finanziert werden“, erklärt Ilijana Stojtschewa. „Meiner Ansicht nach ist das der Grund, warum diese Konvention bislang noch nicht ratifiziert wurde. Ein weiterer Grund ist, dass Novellen im Strafgesetzbuch zur Inkriminierung der häuslichen Gewalt notwendig sind. Die Konvention verlangt auch die Inkriminierung der Verheiratung von Minderjährigen, was auch für Bulgarien ein Problem ist. Zudem sollte der Staat die Beratungszentren und die NGOs nachhaltig unterstützen. Bislang tut er das nur bei bestimmten Projekten, die von außen gesponsert werden und das auch nur für kurze Zeit.“
Seit 1993 hat sich Bulgarien der Initiative „16 Tage gegen die Gewalt an Frauen“ angeschlossen, die von NGOs organisiert wird. „Wir haben bereits einiges zum Schutz von Gewaltopfern unter Frauen und Kindern getan, aber es bleibt noch viel zu wünschen übrig“, führte Ilijana Stojtschewa weiter an: „Der Allianz zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt gehören 11 Organisationen aus ganz Bulgarien an. Letztes Jahr konnten wir über 4.000 misshandelten Frauen und Kindern helfen und haben 1.000 von ihnen Zuflucht in den Krisenzentren gewährt. Allein unsere Allianz hat ca. 700 Gerichtverfahren gemäß dem Gesetz zum Schutz vor häuslicher Gewalt angestrengt."
In den letzten Jahren konnte eine größere Zahl misshandelter Frauen und Kinder beraten werden, berichtet Ilijana Stojtschewa. Bedauerlicherweise liegt in Bulgarien keine Statistik über die Opfer häuslicher Gewalt vor, die gleichermaßen Frauen, Kinder, aber auch Männer sein können. Eine höhere Zahl an Beratungen hat nicht unbedingt auch wachsende Opferzahlen zu bedeuten. Nach Worten von Ilijana Stojtschewa wächst die Bereitschaft der Gewaltopfer, um Hilfe anzuhalten und ihre schlechten Erfahrungen zu teilen. Die Allianz zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt nutzt die Kampagne, um den staatlichen Behörden neue Forderungen zu stellen, die für die Gesellschaft nötig sind und zwar: frühzeitiger Rechtsbeistand für Opfer von Gewalt und Menschenschmuggel; Programme zur Unterstützung von Risikogruppen und Opfern häuslicher und anderer geschlechtsspezifischer Gewalt, beispielsweise an Frauen und Kindern aus den Minderheiten, an Behinderten oder Migranten. Außerdem pochen die Menschenrechtler auf neue Gesetze und eine Politik zur konsequenten Bekämpfung von sexueller Diskriminierung.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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