Zwei Filme und ein Theatermonolog werden heute Abend im Sofioter Programmkino Odeon vorgestellt. Mit Sicherheit wird das Publikum eine Begegnung mit sehr unkonventioneller Kunst haben. Dafür spricht bereits das Autorentandem - die Regisseurin Lisa Boewa und der bekannte Schauspieler Itzko Fintzi, die zwar zu verschiedenen Generationen gehören, dennoch aber ihre Ideen in gemeinsamen Projekten realisieren.
Lisa Boewa macht an ihren Filmen fast alles - sie dreht, schreibt, schneidet und führt Regie. Ihre Themen bewegen meistens Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Nationalität. Buchstäblich bereist sie die Welt, um ihre Geschichten zu sammeln. Vor Jahren machte sie eine Reihe von Kurzfilmen über Itzko, die sogar mit einem Preis ausgezeichnet wurden. Das ist aber nur der Anfang ihrer Zusammenarbeit gewesen.
"Heute Abend stellen wir den Film "Der Sommer von Mona Lisa" vor", berichtet die Regisseurin. "Darin versuchen wir zu erzählen, warum genau dieses Gemälde eines der berühmtesten überhaupt ist. Das ist aber nur der dritte Teil einer Gesamtinszenierung, die wir gemeinsam kreiert haben. Wir beginnen mit einem zweiminütigen Stummfilm, in dem Itzko die Hauptrolle spielt. Dann folgt ein Theatermonolog. Dabei geht es darum wie wir mit Mythen umgehen, können wir sie verstehen oder nicht".
"Diese Fragen stelle ich mir schon seit langer Zeit", erzählt Itzko Fintzi. "Als ich noch ein junger Schauspieler war, habe ich davon geträumt, einen großen internationalen Preis zu bekommen. Es hat mich interessiert, wie es manche bis nach ganz oben schaffen. Schon damals habe ich verstanden, dass nicht immer die bekannten Künstlerdarbietungen oder Kunstwerke die wertvollsten sind. Es häufen sich einfach die Eindrücke im Bewusstsein des Publikums und somit entstehen die Mythen. Lisa habe ich viel später kennen gelernt und war sehr überrascht festzustellen, dass sie derselben Auffassung ist. Sie hat sehr viel Über Leonardos Werk geforscht und so entstand auch unser Projekt. Wir sind viel durch Frankreich und Italien gereist, haben viel Stoff für den Film gesammelt, den sie dann zusammengestellt hat und den Text dazu geschrieben hat. Ich denke, dass daraus eine interessante und ungewöhnliche Dokumentation entstanden ist".
Bevor sie darüber berichtet, warum der große Shakespeare im zweiten Teil der Inszenierung vorkommt, erzählt Lisa noch ein Bisschen über die Recherchen, die sie gemeinsam mit Itzko macht.
"Mit dem Thema befassen wir uns seit fast acht Jahren", sagt sie. "Jahre lang kam ich nicht an Originalwerke aus der Zeit von Königin Elizabeth dran. Mit viel Mühe konnte ich mir Zugang zu den Quellen verschaffen, die ich sehen wollte. Ich habe auch eine wissenschaftliche Arbeit darüber geschrieben. Darin bringe ich Beweise dafür, dass eigentlich William Shakespeare aus Stratford nicht der Autor der Werke ist, die mit seinem Namen unterschrieben wurden. Ich habe auch meine These über den möglichen Urheber dieser Texte dargelegt. Wir haben auch viele Diskussionen mit dem russischen Wissenschaftler Ilja Gililow geführt, der darüber geschrieben hat. All das soll Gegenstand unseres nächsten Films werden, der Ende nächsten Jahres hoffentlich fertig gestellt sein wird".
"Das Interessanteste für mich ist, dass wir auch einen Geschäftsmann entdeckt haben, der sich mit dem Thema ebenfalls auseinander gesetzt hat. Er hat uns auch die Ergebnisse seiner Forschung zur Verfügung gestellt und hat unsere Filmreise durch die Shakespeare-Schauplätze in England, Italien, Dänemark und Griechenland finanziert", fügt Itzko Fintzi hinzu.
Übersetzung: Milkana Dehler
Vom 10. bis 13. September findet in der französischen Hauptstadt das Festival des bulgarischen Films statt, dessen sechste Ausgabe unter dem Motto „Stronger Together“ steht. „Wir wollen in diesem Jahr internationale Koproduktionen mit..
Wie sah Sofia in den 1970er Jahren aus? Diese Frage beantwortet die Fotoausstellung „Station Sofia '70 “ mit Archivaufnahmen des berühmten bulgarischen Fotografen Panajot Barnew. Die Ausstellung wird am 3. September in der Galerie „Dot Sofia“..
Nur wenige Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und dem damit einhergehenden euphorischen Gefühl von Freiheit traten auf den Bühnen des Kunstfestivals „Apollonia“ in Sosopol zum ersten Mal Musiker, Künstler, Schriftsteller und..