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Jazz-Treffen in Russe versammelt Musiker aus allen Generationen

Foto: Archiv

Die nationalen Jazz-Treffen in der bulgarischen Donaustadt Russe finden alljährlich Ende November statt. Dieses Forum gehört zu den ältesten Jazz-Festivals in Bulgarien. Gegründet und organisiert wurden die Jazz-Treffen vom unvergessenen Saxophonisten und Klarinettisten Petar Petrow, der uns im vergangenen Jahr für immer verließ. Mittlerweile gibt es etliche Jazz-Foren in Bulgarien, doch das in Russe zielt von Anfang an darauf ab, den Nachwuchskünstlern unter die Arme zu greifen.

Die 39. Ausgabe des Jazz-Treffens Russe begann mit einer Vorveranstaltung, genannt „Jazz-Schule“. Es stellten sich ehemalige und derzeitige Schüler der Kunstschule der Stadt vor. Sie beeindruckten das Publikum mit ihrem Spiel, zumal einige von ihnen bereits international anerkannte Künstler sind. Anderen wiederum steht eine glänzende Karriere bevor.


Der Perkussionist Ilko Petrow gehört zu den Veteranen der Russener Jazz-Treffen – er war schon bei ihrer ersten Ausgabe mit dabei. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er in Deutschland, versäumt es aber nicht, sich am Forum in Russe zu beteiligen. Er fasste für uns seine Eindrücke vom ersten Jazz-Abend zusammen:

Besonders beeindruckten mich Antonii Dontschew und seine Musik. Er hat sehr gute Instrumentalisten um sich geschart. Natürlich waren auch Wassil Petrow und das Angel-Saberski-Trio hervorragend und haben auch entsprechend stürmischen Beifall geerntet. Überraschend für mich war gleich zu Beginn die Band des Trompeters Wentzi Blagoew, der als Gastsolisten den Saxophonisten Boris Petrow eingeladen hatte. Beide populäre Jazz-Musiker spielten zusammen mit ganz jungen Musikern und stellten so ganz neue Namen vor. Wenn ich zurückschaue, muss ich sagen, dass sich vieles verändert hat, besonders hinsichtlich der Bildung. Die Fakultät für Pop und Jazz an der Nationalen Musikakademie hat meiner Ansicht nach sehr gut die Nachwuchskünstler vorbereitet.

Wassil Petrow
Am zweiten Abend der Jazz-Treffen in Russe stellte der Pianist Toni Slatanow sein „Golden Project“ vor, bei dem er mit Martin Taschew (Trompete), Dimitar Ljolew (Saxophon), Dimitar Karamfilow (Contrabass) und Emil Pechliwanow (Schlagzeug) zu hören ist. Ein ebenbürtiger Partner des Projekts war der Maler Dontscho Dontschew, der auf der Bühne sein Können zeigte, wobei die Kamera jede Bewegung seines Pinsels verfolgte und seine Werke auf einem Bildschirm dem Publikum gezeigt wurden.
The Golden Project
Dieses Festival ist sehr schön – ich bin glücklich, dass ich eine Einladung zur Teilnahme erhielt“, sagt Toni Slatanow. „Alles ist hervorragend organisiert, was den Künstlern hilft, ihr ganzes Können zu zeigen. Vor einigen Jahren haben wir ein Trio gegründet, aus dem schnell ein Quintett wurde. Der Zufall wollte es und wir trafen einen Maler, auf dessen Ausstellung wir spielten. Wir fanden eine gemeinsame Sprache und haben nun ein eigenes Projekt auf die Beine gestellt.“
Mario-Stantschew-Trio
Einer der erfolgreichsten Auftritte war der des Mario-Stantschew-Trios, dessen Projekt „Herbstblätter in Sofia“ großen Applaus erhielt. Der Festival-Direktor Boris Petrow fasste die jüngste Ausgabe des Jazz-Treffens in Russe so zusammen:

Es war wieder einmal ein sehr erfolgreiches Treffen, auf dem fantastische Musik zu hören war. Allein am letzten Abend betraten zwei Professoren die Bühne – Christo Jotzow und Mario Stantschew. Mario hat eine glänzende Karriere in Frankreich gemacht und hat am Konservatorium in Lyon ein Jazz-Departement eingerichtet. Auf dem Forum in Russe wurden auch zwei Jubilare gewürdigt – Wassil Petrow, der unlängst 50 Jahre wurde und Kamelia Todorowa, die in diesem Jahr ihren 60. begeht. Ich möchte der Stadtgemeinde danken, dass sie in all den Jahren das Jazz-Forum unterstützt hat. Danken möchte ich auch dem Kulturministerium, das nun auch eine finanziell Stütze gegeben hat. Bleibt zu hoffen, dass es weiter aufwärts geht und die kommende 40. Ausgabe noch besser wird.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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