Beim 9. Forum für Agrar-Handel und Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern in Mittel- und Osteuropa am 29. Oktober in Bukarest wurde bekannt, dass Bulgarien das regionale Zentrum für diese Agrar-Zusammenarbeit sein wird. Es wurde beschlossen eine Vereinigung zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern von Mittel- und Osteuropa in Sofia zu gründen. Diese Idee wurde von unserem Land bei den früheren solchen Treffen aufgeworfen.
China hat nach den Worten seines Regierungschefs Li Keqiang vor, seinen Warenaustausch mit den Ländern von Mittel- und Osteuropa in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln und seine Investitionen wesentlich zu steigern. Der chinesische Staat hat eine Kreditlinie von 10 Milliarden US-Dollar für die Länder von Mittel- und Osteuropa eröffnet. Bereiche, die für die Investitionen interessant sind, gehören vorwiegend dem Verkehrswesen an – der Bau von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinien, Häfen, Strassen, sowie der Bau von Elektrizitätswerken, darunter von Atomkraftwerken. Schon lange wurde die Absicht Chinas bekannt gegeben, den sagenumwobenen Orient-Express wiederherzustellen, dieses Mal durch Hochgeschwindigkeitszüge von Peking nach Paris.
China richtet seinen Blick immer öfter auf die Europäische Union auf der Suche nach hochwertigen Nahrungsmitteln, sowie von landwirtschaftlichen Produkten. Bulgarien mit seinen guten Agrartraditionen hat in diesem Zusammenhang etwas zu bieten. „Für uns als Agrarland ist es außerordentlich wichtig die Lokomotive in den Beziehungen zwischen China und den Ländern von Mittel- und Osteuropa zu sein“, erklärte der Agrarminister in der bulgarischen Übergangsregierung Wassil Grudew bei der Unterzeichnung der Vereinbarung über die Gründung der Vereinigung zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern von Mittel- und Osteuropa in Sofia. Ihre wichtigste Aufgabe wird die Förderung der Geschäftsbeziehungen zwischen China und Mittel- und Osteuropa sein. Der erste Schritt wird laut Wassil Grudew die Institutionalisierung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Formats 16 + 1 auf dem Gebiet der Landwirtschaft und Nahrungsmittel sein. Die Vereinigung wird in den Räumen des bulgarischen Ministeriums für Landwirtschaft und Nahrungsmittel untergebracht sein.
Bulgarien ist seit langem auf dem chinesischen Markt durch seinen Joghurt bekannt, der vor Ort nach einer bulgarischen Lizenz hergestellt wird. Einen wesentlichen Durchbruch gab es in den letzten Jahren auch in Bezug auf die bulgarischen Weine. Nach den Worten des Exekutivdirektors der bulgarischen staatlichen Agentur für Rebstöcke und Wein Krasimir Koew, wurden 2013 1,5 Millionen Liter Wein nach China exportiert und schon im ersten Halbjahr 2014 erreichte die Ausfuhr 2 Millionen Liter. Er erwartet, dass der Export bis Ende des Jahres 4 Millionen Liter erreichen wird, d.h. eine Verdopplung. Neben dem Joghurt und dem Wein sind in China auch das bulgarische Rosenöl, Honig und Bienenprodukte, verarbeitetes Fleisch, Obst und Gemüse, und Tierfutter nachgefragt. Eine vorteilhafte Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern kann es auch im Bereich des Agrarmaschinenbaus und der Agrarwissenschaft geben. Als Exportdestination außerhalb der Europäischen Union liegt China nach der Türkei an zweiter Stelle.
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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