Die Brüder Mitko und Wladimir Mitewi, die wir gerade gehört haben, gehören zu den bekanntesten Interpreten der Gegenwart aus der Schopenregion im Südwesten des Landes. In ihrem Repertoire gibt es einzigartige Beispiele des zweistimmigen Gesangs, der für die Region typisch ist. Geboren wurden sie im Dorf Wladaja, am Fuße des Berges Witoscha, heute Teil der Gemeinde Sofia. Wladimir arbeitet im Kulturhaus der Ortschaft, Mitko ist bei der Stadtverwaltung tätig. Vor einigen Jahren haben ihre Darbietungen von Originalliedern aus der Region die Aufmerksamkeit der Fachleute auf sich gezogen. Die reiche Tradition, die die Brüder in ihrer Kunst weiterpflegen, ihre Hingabe und Begeisterung, haben sie sehr beeindruckt. Ihre Eindrücke haben sie auch in einem Buch über die Brüder Mitewi zusammengefasst.
„Mein Bruder hat Jahre lang im Kulturhaus von Wladaja gearbeitet“, berichtet Mitko Mitew. „Dort haben wir alle Künstler aus der Region hören können und haben das Beste von ihnen genommen. Zum ersten Mal sind wir beim Folklorefestival in Kopriwstitza aufgetreten. Davor saßen wir im Publikum und ich habe eine Melodie gehört, die nicht richtig vorgetragen wurde. Ich habe sie dann richtig gesungen und wir kamen auf die Bühne, das war 1981, vor langer Zeit“.
Der Sohn von Mitko ist ebenfalls Musiker, zur Zeit arbeitet er als Musikpädagoge und hat fleißig Material für das Buch gesammelt, dass den Brüdern Mitewi gewidmet ist.
„Zum ersten Mal erscheint so vieles über ihr Leben und Werk“, berichtet Mitko. „Wir berichten über die Konzerte im In- und Ausland, die sehr erfolgreich waren. Es gibt auch ein Teil über die Folkloreregion, zu der Wladaja gehört. Auch viele Bilder wurden mitaufgenommen. Für mich sind aber die 140 Lieder, die zusammen mit der Musik dazu veröffentlicht wurden, das Wertvollste. Es gibt auch eine CD zum Buch, die auserwählte Beispiele beinhaltet.“
Außer begabte Sänger, sind die Brüder Mitewi auch Gründer eines Folklorefestivals, das der Familientradition gewidmet ist. Auf der Bühne in Wladaja singen und tanzen ganze Familien während der Veranstaltung. „Leider konnten wir aus finanziellen Gründen in diesem Jahr das Fest nicht organisieren. Wir hoffen aber, dass es im nächsten Jahr wieder stattfinden wird“, teilen die Brüder mit. Sie sind aber sehr glücklich, dass die Vorstellung des Buchs über ihnen von vielen bekannten Kollegen besucht wurde, was ein Zeichen der Ehre und der Anerkennung ist.
Übersetzung: Milkana Dehler
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