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Presseschau

Das Topthema für die heutige Sofioter Tagespresse ist das gestrige Vier-Augen-Gespräch zwischen den Parteichefs der beiden größten Parlamentsparteien in Bulgarien – Bojko Borissow von der bürgerlichen GERB und Michael Mikow von der sozialistischen Partei. "Die Sozialisten bleiben dabei – sie gehen in die Opposition", schreibt die auflagenstarke Trud. Das Parlament kommt heute zu seiner ersten Sitzung zusammen, ohne dass Klarheit über die neue Regierung besteht. Das Blatt zählt die zwei möglichen Varianten eines Koalitionskabinetts nach Ansicht des GERB-Chefs Borissow auf: Entweder entsenden die GERB-Koalitionspartner vom Reformblock und der Patriotischen Front eigene Minister, um die Stabilität der Regierung zu garantieren. Oder die Parlamentsparteien entscheiden sich für eine Übergangsregierung aus Experten und im kommenden Herbst finden Kommunal- und Parlamentswahlen statt.

"Die Wirtschaft holt sich Geld direkt aus Brüssel", titelt die Standard. Gemeint ist das neue EU-Programm für Innovationen, genannt Horizont 2020, das über 79 Milliarden Euro verfügt. Das Programm ist in Bulgarien noch recht unbekannt, schreibt die Zeitung. Dabei bietet es die Möglichkeit, Finanzierung direkt aus Brüssel zu bekommen, indem man die nationalen Institutionen umgeht.

Die sozialliberale Sega informiert über Probleme in den Rentenversicherungsgesellschaften. Dort finde ein regelrechter "Kundenklau" statt, wenn Bürgermeister kleiner Ortschaften die Versicherungsnehmer per Unterschrift zum Wechsel der Versicherung zwingen. Allein in einem Dorf in Südbulgarien haben 16 Versicherungsnehmer ihren Versicherer gewechselt, ohne davon eine Ahnung zu haben.

Capital Daily geht der Idee nach, das Zollamt und das Finanzamt fusionieren zu lassen. Die Zeitung hat ausgerechnet, dass dies nur nach der Novellierung von 86 Gesetzen bis Jahresende möglich wäre. Für das Blatt ist diese Idee, die in letzter Zeit immer wieder für Schlagzeilen sorgt, schlichtweg unrealistisch.

Entgegen des frühen Wintereinbruchs der letzten Tage erwartet uns ein milder Winter. Das behauptet der Meteorologe Krassimir Stoew in einem Interview für die Novinar. Mehr noch – nach den Minustemperaturen folge ein goldener Altweibersommer.

Übersetzung: Vessela Vladkova


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