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Atanas Walew – ein „American-Made“-Wettbewerbsfinalist

Foto: utroruse.com

Der Joghurt „Trimona“, den der aus Plowdiw stammende Bulgare Atanas Walew in New York herstellt, ist bereits im Finale des renommierten Wettbewerbs „American Made“ der populären TV-Moderatorin und Geschäftsfrau Martha Stewart. Diese Initiative ist in den USA sehr beliebt, da sie vor Ort hergestellte Produkte fördert. Atanas Walew stellt mit einer bulgarischen Startkultur, die Lactobacillus-Bulgaricus enthält, Bio-Joghurt her. Die Milch dafür bezieht er von Farmern aus der New Yorker Umgebung. Sein Joghurt heißt in Anlehnung an seine Heimatstadt Plowdiw (Trimoncium) „Trimona“ und wurde Sieger in der Kategorie „Nahrungsmittel, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit“. Die Abstimmung im Internet dauert bis zum 13. Oktober an, wonach die Sieger bekannt gegeben werden. Sie erhalten einen Geldpreis und werden ihre Produkte Investoren aus den USA präsentieren können. Wenn auch Sie sich an der Abstimmung beteiligen und Atanas Walew unterstützen möchten, voten Sie auf der Seite www.marthastewart.com.

Mehr über diesen renommierten Wettbewerb erfahren wir von Atanas Walew selbst: „Ich beginne mit dem wichtigsten, wir brauchen möglichst viele Stimmen. Falls 500 Menschen pro Tag für uns stimmen, haben wir gute Siegerchancen. Ich sage nicht zufällig wir, weil der Joghurt ein bulgarisches Produkt ist, das ich bloß präsentiere. Es ist an der Zeit, ihn auch in Amerika vorzustellen. An dem Wettbewerb beteiligen sich über 500 Kandidaten in unterschiedlichen Kategorien, nur einer wird nach dem Online-Voting jedoch als Sieger hervorgehen, seine neun Nachfolger werden von der Jury erkoren. Wir kämpfen um den ersten Platz. Wir müssen ihn gewinnen“, ist Atanas zuversichtlich.

Er hat eine interessante Lebensgeschichte. Vor 24 Jahren nahm er als junger Agronom seine Gitarre auf die Schulter und machte sich zu einem Praktikum in die USA auf, um sein Glück als Musiker und Theaterschauspieler zu versuchen, denn das war sein Jugendtraum.

Als ich mich auf die Reise machte, nahm ich meine Gitarre und zwei Gläser Joghurt mit. Ich hätte mir damals nie träumen lassen, dass ich eines Tage Joghurt herstellen würde. Ich wollte einfach an der Tradition festhalten und meinen Joghurt selbst machen, wie das Tausende Bulgaren tun, die überall auf der Welt verstreut sind. Und so haben wir 18 Jahre lang unseren Joghurt selbst gemacht, bis dies zum Business wurde. Nun habe ich die Gitarre beiseite gelegt. Früher habe ich oft mit einem Freund in einer Bar gespielt, das waren interessante Zeiten. Die Musiker aus einer Band fühlen eine enge Verbundenheit, sie werden von einer Art Zauber zusammengehalten. Ich habe aber die Musik aufgegeben. Sie ist nunmehr mein Hobby.“

Atanas Walew ist Agronom. Er hat am Landwirtschaftlichen Institut in Plowdiw tropische und subtropische Agrarwirtschaft studiert. Obwohl das natürlich nichts mit Joghurt zu tun, ist es immerhin eine Basis. „Da ich Chemie, Mikrobiologie und Pflanzenphysiologie studiert habe, hatte ich eine gute Stütze bei meinem Unterfangen“, sagt Atanas und weiter: „Ich habe zuerst mit der Produktion von Wurst und Dauerwurst nach bulgarischen Rezepten begonnen. Das war ein interessanter Lebensabschnitt. Ich wollte etwas Neues auf den amerikanischen Markt bringen. Die meisten Emigranten haben Heimweh und erzählen gern von ihrer Heimat, wir natürlich von den leckeren bulgarischen Speisen. Kochen war stets mein Hobby, allmählich wurde es jedoch zum Beruf. Das gilt auch für die Produktion von Wurstwaren und Joghurt. Die Bulgaren haben unglaublich schmackhafte Produkte, die man hier jedoch überhaupt nicht kennt. Die Emigranten in Amerika wollen ihre Kultur mit den anderen teilen. Hier steht man allem Neuen gegenüber sehr aufgeschlossen. So sind über die Jahre unterschiedliche nationale Küchen wie die mexikanische, die griechische u.a. sehr populär geworden. Warum also nicht auch die leckeren bulgarischen Fleisch- und Milchwaren? Sie können sich einer großen Beliebtheit und Nachfrage erfreuen. Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits gemacht worden und darüber sollten wir uns alle freuen. Glauben Sie mir, die Würfel sind im Rollen.“

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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