Begabung, Glaube, Liebe, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – all das erwartet das bulgarische Publikum am Sonntag in Sofia, wenn der weltberühmte Opernsänger Andrea Bocelli nach acht Jahren wieder in Bulgarien auftreten wird. 130 bulgarische Musiker werden unter der Stabführung des Dirigenten Marcello Rota den begabten Opernstar begleiten. Die Musikliebhaber kommen in den Genuss von Verdis Arien aus Der Troubadour und La Traviata, aber auch von Piazzollas Lieder Incanto, Passione, Sentimento und Vivere.
Neben Bocelli stehen auf der Bühne die bulgarische Opernsängerin Swetla Wassilewa (Sopran) und das klassische Gitarren-Duo CARisMA, das der Opernstar selbst entdeckt hat. Dahinter verbergen sich Carlo Corrieri und die junge Bulgarin Magdalena Kaltschewa. Beide lernen sich 2010 auf einem Musikfestival in Pisa kennen. Was zuerst kam – die Musik oder die Liebe – ist zweitrangig. Ein Jahr später traten sie vor Andrea Bocelli auf und er reichte den beiden Musikern die Hand, um Taufpate des Gitarrenduos zu werden. Magdalena Kaltschewa erinnert sich:
„Beim ersten Treffen mit Andrea Bocelli war ich sehr aufgeregt. Damals konnte ich noch kein Italienisch“, erzählt Magdalena. „Nachdem wir unsere Stücke präsentiert hatten, schwieg Andrea zunächst eine Weile. Dann sagte er etwas, was ich nicht verstanden habe. Erst, als wir wieder draußen waren, traute ich mich, meinen Partner Carlo zu fragen. Ich werde seinen Gesichtsausdruck nie vergessen – blass und ein bisschen verängstigt antwortete Carlo, Bocelli habe uns angeboten, eine CD in seinem eigenen Studio zu produzieren. Das war ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Es war an einem heißen Augusttag 2011. Einige Wochen später kam das Album Confessions auf den Markt“, erzählt die Musikerin.
Für Magdalena Kaltschewa war es das Schicksal, das sich an jenem Tag im August 2011 eingemischt hat, als Andrea Bocelli das Gitarrenduo hörte und seitdem unterstützt. Vielleicht hat es aber eine andere, rationelle Erklärung, denn die heute 26-Jährige fing sehr früh an, mit ihren beiden Brüdern klassische Gitarre zu spielen. Sie kannte weder Komponisten, noch Werke, sondern wusste einfach, dass ihr diese Musik gefiel und es Spaß machte, zu spielen. Erst mit neun Jahren begann Magdalena, klassischen Gitarre-Unterricht zu nehmen. Mit 13 war sie bereits an der Musikakademie in Weimar aufgenommen, und mit 19 leitete sie ihre erste Meisterklasse. 2007 lud sie Paco de Lucia ein, bei seinen Konzerten zu spielen, doch dazu kam es aus Termingründen nicht. Das sei das Schicksal, sagt Magdalena Kaltschewa heute, denn sonst hätte sie Andrea Bocceli womöglich nicht kennen gelernt.
„Mit Bocelli zusammen zu spielen, ist für uns im Duo CARisMA sehr emotional“, sagt Magdalena. „Er ist unser Mentor – auf der Bühne und hinter der Bühne. Wir haben unwahrscheinlich viel von ihm gelernt und ich bin ihm für diese Erfahrung grenzenlos dankbar. Von ihm haben wir gelernt, stets der eigenen Vorstellung von den Dingen zu folgen und davon nur dann abzuweichen, wenn das Herz es einem rät. Sei immer sich selbst, bleibe immer sich treu, auch wenn das Musikgeschäft nicht gerade einfach ist. Man kann nur dann Erfolg haben, wenn man seine Arbeit liebt. Nun bin ich sehr glücklich, dass wir die Möglichkeit haben, diese emotionale Bindung auch dem bulgarischen Publikum zu zeigen“, sagt Magdalena Kaltschewa.
Kurz nach dem Konzert in Sofia am Sonntag kommt auch das zweite Album des Duo CARisMA auf den Markt. Ob Musik daraus auch am Sonntag zu hören sein werden, wollte Magdalena Kaltschewa nicht verraten.
Übersetzung: Vessela Vladkova
Seit 2019 gibt es in Warna eine Schule, deren Ziel es ist, Stereotypen und die Vorstellung von Graffiti als etwas Hässliches, Schmutziges und Unverständliches zu durchbrechen. In der Regel werden auch Graffiti-Künstler bestenfalls als Menschen..
Die Geschichte braucht immer gute E rzähler. Herodot wird als Vater der Geschichte bezeichnet, nicht nur, weil er die erste Geschichte schrieb, sondern weil er seine Texte als erster öffentlich im Odeon von Athen vor las. Es gibt zwei..
Tschepelare wird erneut zum kreativen Zufluchtsort für zehn Schriftstellerinnen aus Bulgarien, Spanien, Polen, der Ukraine, Belgien, Großbritannien und Serbien geworden , berichtete die BTA. Das Rhopodenstädtchen ist zum zweiten Mal..