Eine Moskauerin aus den Ostrhodopen... So beginnt die bulgarische Geschichte einer Absolventin der Moskauer Universität, der Urbanistin Ekaterina Sadula. Nachdem sie einen Mann aus den Rhodopen geheiratet hat, haben beide entschieden, in den äußersten Süden des Landes, in die Stadt Momtschilgrad zu ziehen. Heute sprechen die Bewohner der Stadt von ihr als eine von ihnen. Für Ekaterina sind die Rhodopen mit ihren grünen Wiesen und magischer Kraft das schönste Gebirge der Welt. Nach der Niederlassung in der kleinen Ortschaft widmete sich die Russin ihrer Leidenschaft - der Kunstarbeit mit Filz. Mit der Zeit verlieben sich alle Freunde und Bekannte in ihren Taschen, Wandteppichen, Bildern und Blumen aus lebender Wolle. Somit wurde auch ihr Hobby zum Beruf. Auch der Mann von Ekaterina, Gürkan unterstützte sie und gründete ein Familienunternehmen für Filzarbeit.
"Mit meinem Hobby begann ich 2008, als ich noch in Moskau gelebt habe", erzählt Ekaterina. "2009, als ich nach Momtschilgrad umgezogen bin, habe ich weiter damit gemacht, habe aber festgestellt, dass es keine geeignete Wolle dafür hier gab, obwohl man eigentlich viele Schafe in der Region züchtet. Somit begann ich langsam meine eigene Wolle herzustellen. Nun arbeite ich fast die ganze Zeit. Meine Inspiration kommt von meiner Umgebung, von der schönen Natur der Rhodopen, von meiner Familie, von überall her. Es freut mich sehr, dass es um mich herum Pferde, Kühe, Esel und Schafe gibt. Die Berge geben mir viel mehr Kraft, als das Meer. Ich liebe es sehr in der Gegend herum zu reisen - nach Smoljan, Krumowgrad, Momtschilgrad und bin sehr glücklich darüber, dass ich aus meinem Hobby einen Beruf machen konnte. Ich bin von der Ausbildung her Architektin und habe mich oft künstlerisch betätigt, aber die Filzarbeit hat mich wirklich begeistert und voll eingenommen. Ich tauche in meine Arbeit ein und schaffe es jedes mal etwas neues und einzigartiges zu kreieren. Ich versuche dieses Handwerk zu popularisieren, in dem ich es auch unterrichte."
Für die Familie Sadula war das alles aber nicht so einfach. Sie haben zunächst begonnen, die Wolle von den örtlichen Schafzüchtern zu beziehen. Dann haben sie eine Werkstatt gemietet und vier Mitarbeiter beschäftigt. Es stellte sich aber heraus, dass die Wolle zusätzlich bearbeitet werden muss, bevor sie für die Filzarbeit bereit ist. Deswegen haben sie eine 100 Jahre alten Walzmaschine zum Ziehen der Wolle gekauft. Das ist auch das Wertvollste in ihrer Werkstatt heute. Die Wolle wird mit Naturfarben gefärbt. Nach der Vorbereitung des Materials ist alles in den Händen von Ekaterina. Sie macht daraus Armbänder, Halsketten, Broschen, Schuhe, Taschen, Schals, Vasen, Spielzeug, Bilder, Hüte und vieles mehr. Über das Internet bekommt sie Aufträge aus der ganzen Welt. Die Kunden können das Modell und die Farbe ganz genau wählen.
Seit diesem Jahr haben Gürkan und Ekaterina ein Studio in dem sie 8 bis 10 Personen pro Kurs in die Kunst der Filzarbeit einführen können. Dazu kommen auch Russen, die sich in Bulgarien niedergelassen haben. Dadurch können sie nicht nur Erfahrung austauschen, sondern auch die schöne Gegend genießen. All das macht Ekaterina sehr glücklich, da sie sowohl ihr Handwerk, als auch die Natur ihrer Wahlheimat popularisieren kann. Ihrer Meinung nach, gibt es immer mehr Menschen, die der Hektik der Großstadt entfliehen und sich mit Handarbeit beschäftigen wollen. Somit können sie entspannen und neue Energie tanken. Um das zu fördern, hat die Familie Sadula die ehemalige Schule im Nachbardorf gekauft und will sie in einer Werkstatt mit angeschlossenem Gasthaus umwandeln und daraus eine Art Kunstzentrum machen, in dem durch Filzarbeit sich Menschen aus unterschiedlichen Ecken der Welt näher kommen werden.
Übersetzung: Milkana Dehler
Fotos: Shevkie Çakër
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