Vier würdevolle Häuser aus der bulgarischen Wiedergeburtszeit in der Stadt Panagjurischte erstrahlten nach ihrer Instandsetzung mit Mitteln aus dem Operationellen Programm "Regionale Entwicklung" 2007-2013 in ihrem ursprünglichen Glanz. Das Projekt "Panagjurischte - Hauptstadt der Freiheit" führt uns in die heldenhafte Zeit des Aprilaufstandes, dem Höhepunkt der nationalen Befreiungskämpfe der Bulgaren gegen die Osmanische Fremdherrschaft. In einem von ihnen - dem Tutew-Haus fand am 20. April 1876 ein historisches Ereignis statt.
"Das Revolutionskomitee von Panagjurischte, angeführt vom Pawel Bobekow, Panajot Wolow, Georgi Benkowski und Zahari Stojanow, deren Namen heute jedem Bulgaren bekannt sind, traten aus diesem Tor hervor, das es bis heute gibt, und verkündeten den Bewohnern, dass der Aufstand ausgerufen wurde", berichtet die Leiterin des Historischen Museums der Stadt Irina Botewa.
Der wohlhabende Eigentümer des Hauses Iwan Tutew beteiligte sich ebenfalls an der revolutionären Sache. Unweit davon befand sich das Haus von Iwan Lekow, einem reichen Händler, bei dem der Erbauer des Netzes von revolutionären Komitees und größte bulgarische Freiheitskämpfer Wassil Lewski abstieg. Das Haus ist für seine einzigartigen Wandmalereien berühmt. In Dudekow's Haus fanden dutzende Frauen, Kinder und alte Menschen Schutz bei der Niederschlagung des Aufstandes. Bei der Niederbrennung der Stadt wurde wie durch ein Wunder auch das Haus der 20jäjhrigen Lehrerin Rajna Popgeorgiewa erhalten, die von ihren Mitbürgern Fürstin Rajna genannt wurde. Sie stickte auf der Hauptfahne des Aufstandes einen aufrecht stehenden Löwen und die Devise "Freiheit oder Tod" und ritt bei ihrer Einweihung auf einem Pferd durch die Stadt. Das dramatische Schicksal der jungen Lehrerin und der Bewohner von Panagjurischte, die zahlreichen Opfer bei der Niederwerfung des Aufstandes in den bulgarischen Gebieten rief einen starken internationalen Widerhall. Für unsere nationale Sache setzten sich prominente Persönlichkeiten, wie Victor Hugo, Leo Tolstoj, Fjodor Dostojewski, Giuseppe Garibaldi, William Gladstone, der Journalist Januarius MacGahan. Die dankbaren Bewohner von Panagjurischte haben mit dem Geld des Projektes eine Wand der Dankbarkeit errichtet, auf der diese und die Namen vieler anderer Menschen stehen, die zur Lösung der "bulgarischen Frage" beigetragen haben und damit letztendlich - zur Befreiung Bulgariens.
Im Rahmen des Projekts wurde auch Grundlegende Instandsetzung und Rekonstruktion des Geschichtsmuseums in Panagjurischte vorgenommen. Dort wurde ein Informationszentrum für die Besucher mit einem audiovisuellen Saal aufgebaut; es gibt moderne Expositionen in der zweiten Etage und im Erdgeschoss.
Das Projekt sah ferner vor, die Infrastruktur um die Fremdenverkehrsattraktionen instand zu setzen und zu modernisieren. Ein neues Kopfsteinpflaster wurde in den Strassen und auf den Bürgersteig im Einklang mit den Anforderungen der hindernisfreien Umgebung verlegt. An den vier Eingängen der Stadt wurden Informationsschilder mit Hinweisen auf das Fremdenverkehrsinformationszentrum und die Sehenswürdigkeiten der Stadt aufgestellt. Das Projekt kann laut dem Bürgermeister von Panagjurischte Nikola Belischki ausgebaut werden, damit die Stadt noch attraktiver für die Touristen wird.
„Wir, ich und mein Team können darauf verweisen, dass hier in den letzten zwei Jahren Projekte im Gesamtwert von gut 50 Millionen Euro, davon 40 Millionen Euro aus den Operationellen Programmen „Umwelt“, „Regionale Entwicklung“, usw. verwirklicht wurden. In der Form der öffentlich-privaten Partnerschaft haben wir Projekte für 15 Millionen Euro. Die Projekte betrachten wir nicht als einzelne Aufgaben; sie dienen einer einzigen Idee: die Stadt Panagjurischte soll ihren Geist und Traditionen bewahren.“
Übersetzung: Vladimir Daskalov
Fotos: Weneta Pawlowa
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