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Mit Elektro-Fahrrad entlang des Eisernen Vorhangs radeln

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Foto: dnevnik.bg

Vom Barentssee bis zum Schwarzen Meer. Von Kirkenes in Nordnorwegen bis Rezowo an der bulgarisch-türkischen Grenze. 9000 Kilometer durch 18 Länder. Es ist die Strecke des Eisernen Vorhangs. Expeditionssportler Joachim Franz und E-Bike-Experte Christian Roth starteten am 27. Juni 2014 im Sattel zweier Elektro-Fahrräder, um den gesamten Verlauf des ehemaligen Eisernen Vorhangs in vier Wochen zu bewältigen. Der Startschuss ihrer einzigartigen Tour www.eexpedition.de fiel auf den Tag genau 25 Jahre nach dem symbolischen Durchtrennen des Grenzzauns durch die Außenminister von Österreich und Ungarn. Das Projekt, das die Wende von damals und die Herausforderungen vor dem vereinten Europa ins Bewusstsein rufen soll, steht unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlamentes. Vessela Vladkova traf Joachim Franz und Christian Roth am Ende ihrer beeindruckenden Tour.

Am 27. Juli 2014 um 16.15 Uhr war es vollbracht. Joachim Franz und Christian Roth springen ins salzige Wasser des Schwarzen Meeres. Unrasiert und braungebrannt im Gesicht. Und die Augen verraten Müdigkeit, aber auch ein Glücksgefühl. Wie es sich anfühlte, die Tour geschafft zu haben, beschreibt Christian Roth.

"Erholung im wahrsten Sinne des Wortes. Wir waren begeistert, es war der perfekte Tag, es war das perfekte Wetter. Vom Fahren her ging es, die Temperaturen auch, und als wir dann im Wasser waren, das Salzwasser war Erholung für das, was sehr beansprucht worden ist. Besser ging es nicht. Das war wirklich ein Glücksmoment."

Gestartet bei 3 Grad und Schneeregen, um bei Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen, mit Blei in den Beinen, aber mit einem Lächeln im Gesicht das Endziel zu erreichen. "Es ist der Wahnsinn", sagt der geübte Ausdauersportler Joachim Franz. Die Tour bedeutet ihm aber viel mehr, als nur eine körperliche Überwindung auf dem Stahlross.

"Der Eiserne Vorhang hat es uns angetan. Das war die Grundidee zu sagen, es ist 25 Jahre her, dass die Teilung nicht nur Deutschlands, sondern Europas und der Welt in Ost und West aufgehoben worden ist, doch, wir haben es noch nicht überall überwunden. Aber es hat ein Zusammenwachsen eines vereinten Europas begonnen. Und nach 25 Jahren war es einfach eine tolle Idee, es einfach abzufahren und mal zu schauen, was ist das überhaupt für ein Gefühl, an vielen Grenzen keine Ausweise mehr zeigen zu müssen, weil man kennt Europa nicht so. Es ist ein unglaublicher Glücksmoment, es tun zu dürfen. Und dann relativieren sich auch der Schmerz und die Mühe und all das, was es gekostet hat. Und am Ende muss ich jetzt sagen, dass ich mich nie mehr als Europäer gefühlt habe, als auf der Tour. Das ist uns beiden momentan bewusster, als allen anderen Menschen auf der Welt, weil wir es gefahren sind."

Gefahren sind sie es mit Elektro-Fahrrädern, um ein Signal zu setzen, wie Christian Roth erläutert:

"E-Bike muss kommen, d.h. die Elektromobilität muss kommen. Das ist ja auch ein ganz aktuelles Thema. Deswegen haben wir gesagt, wie kann man eigentlich diese Strecke bewältigen, und das E-Bike halte ich für das elektrische Medium, das die Elektromobilität vorantreiben wird, weil es funktioniert, weil es im Grunde mit dem Menschen im Einklang ist."

"Es braucht immer ein erstes Mal, um etwas transportieren zu können", fügt Joachim Franz hinzu. Der gesamteuropäische Gedanke ist den Beiden sehr wichtig. Und noch mehr:

"Aber auch ein gesamteuropäischer Gedanke muss beinhalten, dass wir umdenken müssen, für unsere Natur, für unsere Zukunft denken müssen. Die neue Mobilität umfasst eben stark das Thema E-Mobilität. Und wenn wir es einmal geschafft haben, umzudenken, nämlich vor 25 Jahren von Ost-West in ein gemeinsames Europa, dann sollten wir es in Zukunft ein zweites Mal schaffen, nämlich zur Energiewende, zu neuem Denken über Mobilität und Umwelt."





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