„Wir werden diese Tage noch lange im Gedächtnis behalten“, versicherte in einem Interview für Radio Bulgarien der Saxophonist George Garzone, der am Berkeley College in New York unterrichtet und Gast des jüngsten Jazz-Forums in der mittelbulgarischen Stadt Stara Sagora war. Wie er, waren auch alle anderen Teilnehmer an der dritten Ausgabe dieses Musikereignisses begeistert. Vom Publikum ganz zu schweigen! Auch in diesem Jahr dienten die antiken Überreste des einstigen Augusta Traiana als malerische Kulisse für die Konzerte, in denen diesmal vornämlich bulgarische Kompositionen erklangen. Der Initiator und künstlerische Direktor des Jazz-Festivals Wenzi Blagoew hatte in diesem Jahr die Betonung auf den bulgarischen Jazz gesetzt.
Zu den traditionellen Teilnehmern des Jazz-Forums gehörte die Militär-Big-Band von Stara Sagora. Auch der Cheforganisator Wenzi Blagoew war mit seiner Trompete auf etlichen Veranstaltungen zu hören. Er spielte mit verschiedenen Gruppen und Orchestern, darunter mit dem „MAD Trio“ aus Mexiko.
„Bulgarien ist ein verhältnismäßig kleines Land, doch das ist ohne Bedeutung, wenn es um Kunst geht“, versichert George Garzone. „Hier gibt es viel alte Geschichte und Traditionen. Es ist deutlich zu spüren, dass die Menschen um die Entwicklung der Kultur ihres Landes bemüht sind. Das Niveau des Festivals war wirklich hoch; ich habe ausgesprochen gute Interpreten gehört, wie auch bemerkenswerte Stücke. Auch das Engagement der Musiker hat mich beeindruckt... Von hier aus reise ich nach Kopenhagen, wo ich mit anderen Musikern zusammenarbeiten werde, doch die drei Festivaltage in Stara Sagora werde ich lange im Gedächtnis behalten.“
George Garzone war bereits schon einmal in Bulgarien und zwar anlässlich des Jazz-Festivals in Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges. Viel über Bulgarien hat er wiederum von seinen bulgarischen Schülern im Berkeley College New York erfahren. Während seines Aufenthaltes leitete er Meisterklassen in Sofia und in Stara Sagora und gab natürlich Konzerte, auf denen er einige bulgarische Stücke spielte. Begleitet wurde er u.a. von der Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks unter der Leitung von Antoni Dontschew.
Auf dem Jazz-Forum in Stara Sagora stellte sich u.a. der Pianist Ljubomir Denew mit eigenen Kompositionen vor. Er musizierte mit einem Kammerorchester, wie auch mit der Militär-Big-Band und der Gastsängerin Miliza Gladnischka. Das Trio „Akustikversion“ gab seinerseits ein Konzert anlässlich seines 30-jährigen Bestehens. Als Solist trat der in Deutschland lebende und arbeitende bulgarische Saxophonist Wlado Karparow auf. Ferner erklang Musik für Sextett, Trio und Duo von Mario Stantschew, der seinerseits seit Jahrzehnten in Frankreich lebt. Mit ihm zusammen kam auch der Saxophonist Lionel Martin nach Bulgarien, mit dem er gemeinsame Projekte verwirklicht.
„Das Festival stellte einen großen Teil der besten bulgarischen Komponisten und Interpreten vor“, sagte der Schlagzeuger und Komponist Christo Jotzow. „Es fällt auf, dass zunehmend mehr Bürger von Stara Sagora Interesse gegenüber dem Jazz-Forum in ihrer Stadt zeigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich sogar einige Namen gemerkt haben, wie beispielsweise den französischen Saxophonisten Lionel. Ich glaube, dass zum ersten Mal mexikanische Jazz-Interpreten nach Bulgarien gekommen sind. Mir persönlich hat der junge Pianist Dimitar Bodurow gefallen, der mit verschiedenen Kompositionstechniken experimentierte. Ich selbst habe mit zwei verschiedenen Formationen gespielt. Einmal mit der „Akustikversion“, die wir mit Antoni Dontschew geschaffen haben und dann mit dem neuen Trio von Mario Stantschew. Die Zusammenarbeit hat mir viel gegeben. Außer, dass Wenzi Blagoew ein guter Musiker und großer Förderer des Jazz ist, besitzt er auch ein ausgesprochenes Organisationstalent und vermag viele verschiedene Individualkünstler für seine Ideen zu gewinnen. Die ganze Zeit über herrschte echte Festival-Stimmung – wir musizierten und diskutierten zusammen und hören die Musik unserer Kollegen. Die Teilnehmer der Jamsession haben ihrerseits sicher auch aufregende Momente erlebt“, sagte Christo Jotzow.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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