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Aussichten für Tourismusbranche im Sommer – heiter oder bewölkt?

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Foto: Weneta Nikolowa

Eine der wichtigsten Branchen in Bulgarien ist der Tourismus. Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine haben in vielen Reiseveranstaltern, Hoteliers und Gaststättenbesitzern Ängste geweckt, dass die ansonsten in Scharen kommenden Touristen aus Russland und der Ukraine rapide weniger werden könnten. Was ist wahr daran?

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Urlaub in Bulgarien ist für die Russen und Ukrainer mit einem Mal teurer geworden, ganz einfach wegen der Entwertung ihrer Landeswährungen nach den Ereignissen auf der Krim. Auch die Reise an die bulgarische Schwarzmeerküste erweist als problematisch, weil viele Reisebuslinien eingestellt wurden, weil sie durch unsicheres Gebiet führen. Mit Bussen reisten aber vor allem Schüler an, die in den hiesigen Kinderlagern ihre Ferien verbrachten. Am Vorabend der Sommersaison sieht es also nicht allzu rosig aus. Mit Sicherheit werden die Urlauber aus Russland und der Ukraine weniger sein – inoffiziellen Angaben zufolge um die 12 Prozent.

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Das Ministerium für Wirtschaft und Energiewesen, dem die Tourismusbranche unterstellt ist, spricht trotz allen düsteren Prognosen von einem verstärkten Interesse und verweist auf die gestiegenen Besucherzahlen vom Januar und April dieses Jahres. Mehr als vier Prozent betrage der Anstieg im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die bulgarische Botschaft in Moskau wartete ihrerseits mit einem Rekord auf – vergeben wurde das 100.000. bulgarische Visum für dieses Jahr.

Wichtig ist, dass Bulgarien zwei wichtige Tendenzen aufrechterhält“, pflichtet der stellvertretende Wirtschaftsminister Branimir Botew bei. „Erstens geht es um einen Zuwachs auf allen Schlüsselmärkten und zweitens um die Diversifizierung der Herkunftsländer. Falls wir auf einem der Märkte Probleme bekommen sollten, so werde das keinesfalls die gesamte Branche gefährden. Als Beispiel möchte ich die west- und mitteleuropäischen Märkte anführen – dort verzeichnen wir einen Anstieg zwischen 4 und 11 Prozent. Das bedeutet, dass Bulgarien mit seinem Preis-Leistungsverhältnis konkurrenzfähig ist.“

Mit anderen Worten ausgedruckt: der Schwund an russischen und ukrainischen Touristen soll durch einen Zuwachs an Urlaubern aus West- und Mitteleuropa ausgeglichen werden. Aber auch andere Länder werden anvisiert. Vor wenigen Tagen wurde eine neue Linie für Direktflüge zwischen der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna und Istanbul am Bosporus eröffnet. Bislang flogen türkische Fluggesellschaften lediglich die Hauptstadt Sofia an. Von der neuen Fluglinie verspricht man sich einen Anstieg der Besucherzahlen, zumal es vier mal die Woche Flüge geben wird zu einem Preis von 79 Euro für den Hin- und Rückflug. Der Flughafen von Istanbul ist überaus wichtig, weil er ein Luftfahrt-Drehkreuz für die Länder Osteuropas und des nahen Ostens ist. Mit einem Mal eröffnen sich damit für Bulgarien bessere Verbindungsmöglichkeiten.

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In Erwartung eines immens ansteigenden Besucherstromes, sind sich Branchenvertreter aber immer noch nicht einig, inwieweit sich die Krim-Krise negativ auf den heimischen Fremdenverkehr auswirken wird. Auch die politische Lage in Bulgarien selbst gibt guten Grund zu Befürchtungen, denn vorgezogene Parlamentswahlen klopfen an die Tür.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Weneta Nikolowa



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