Der Mai fiel dieses Jahr sehr regnerisch aus. Geregnet hat es aber auch Wirtschaftsprognosen. Trotz der unterschiedlichen Nuancen und der typischen Vorsicht der Analysten sagen alle Prognosen aus dem In- und Ausland eine gewisse Belebung der bulgarischen Wirtschaft voraus. Im Vergleich zu dem erwarteten globalen Wirtschaftswachstum um etwas mehr als drei Prozent fällt die Prognose für Bulgarien mit lediglich 1,2 Prozent deutlich geringer aus.
Den Saisonstart der Wirtschaftsprognosen gab, wie erwartet, das Finanzministerium in Sofia mit den jüngsten Angaben über die Wirtschaftsleistung des Landes. Verständlich, dass die Regierung eine rosige Zukunft für die heimische Wirtschaft erwartet. Demnach soll die bulgarische Wirtschaft in diesem Jahr stolze 2,1 Prozent wachsen. Da sind die internationalen Beobachter aber anderer Meinung. Der Internationale Währungsfonds, die Europäische Kommission, die Weltbank und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) erwarten das Wirtschaftswachstum um etwas mehr als ein Prozent. Sie liegen sehr nah aneinander – die Weltbank und die EU-Kommission geben das Wachstum dieses Jahr mit 1,7 Prozent an, während die Prognose des IWF 1,6 Prozent vorsieht.
Ob sich diese Prognosen bewahrheiten werden, werden wir am Jahresende erfahren. Die statistischen Angaben aus dem ersten Jahresquartal sind aber gar nicht optimistisch. Demnach ist Bulgariens Wirtschaft seit Jahresanfang um lediglich 0,2 Prozent gewachsen. Viel mehr werden es wohl nicht werden, bedenke man auch die komplizierte wirtschaftspolitische Lage in Bulgariens geografischer Nähe. Die Unsicherheit auf dem Energiemarkt, und konkret mit den Gaslieferungen für Bulgarien aus Russland durch die Ukraine, wirkt sich unweigerlich auf die Wirtschaftsleistung des Landes aus.
Neben mit dem Wirtschaftswachstum, den Staatsschulden und dem Haushaltsdefizit beschäftigen sich die weltweit führenden Analysten auch mit der Entwicklung der Arbeitslosenrate. Dieses Problem ist für fast alle EU-Länder von zentraler Bedeutung. Obwohl eine wirtschaftliche Belebung in Bulgarien erwartet wird, gehen die Prognosen von keiner Entspannung auf dem Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosenrate soll sich bei den jetzigen rund 13 Prozent einpendeln.
Übersetzung: Vessela Vladkova
Die bulgarische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, so eine Express-Schätzung des Nationalen Statistikamtes. Der Endverbrauch verzeichnet ein Wachstum von 4,6 Prozent, die Importe von Waren..
„Die wichtigsten Prioritäten der Wirtschaft - die Mitgliedschaft in der Eurozone und der Schengen-Vollbeitritt auch zu Lande - bleiben im Hintergrund. Sie sind die Motoren, die die Wirtschaft ankurbeln können. Das Fehlen einer regulären..
Der russische Mineralölkonzern Lukoil plant den Verkauf seiner bulgarischen Raffinerie in Burgas. Es ist die größte auf dem Balkan, schreibt die Financial Times (FT). Das Geschäft soll bis Ende 2024 bekannt gegeben werden. Lukoil habe..