Zum Internationalen Tag der Erde wurden eine Reihe von Umweltinitiativen gestartet. Im Rahmen des Events „Lass uns Bulgarien vom Müll befreien” haben die Teilnehmer über 16.000 Tonnen Müll gesammelt. Am meisten war der Abfall in den Großstädten - fast 3000 Tonnen in Sofia, über 2200 Tonnen im Gebiet von Stara Zagora, knapp 1600 Tonnen im Gebiet von Plovdiv und ca. 1200 Tonnen im Gebiet von Warna.
Danach folgte die neue Ausgabe der Aktion „Bücher gegen Abfall”, die in den letzten Jahren in Sofia sehr beliebt geworden ist. Fünf Tonnen Plastikmüll wurden am 11. Mai binnen weniger Stunden zusammengetragen und die Überbringer haben dafür 6500 Bücher bekommen. In diesem Jahr findet diese Initiative in zwei weiteren Städten statt - in Burgas am 17. Mai und in Warna am 18. Mai. Die Kampagne will die getrennte Müllentsorgung fördern und das Recycling-Problem in den Fokus rücken. Über 75 Tausend Tonnen Kunststoffmüll werden jährlich weggeworfen und nur ein Fünftel davon wird recycled.
Die Sofioter haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass im Mai auch das traditionelle „Festivalder grünen Tage” eingeläutet wird, welches der gesunden Lebensführung, dem Ökotourismus, der Biolandwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung gewidmet ist. Das diesjährige „Festivalder grünen Tage” fand vom 10. bis zum 14. Mai in einem zentralen Sofioter Stadtpark statt. Daran haben sich Vertreter aus den Branchen Ökotourismus und Biolandwirtschaft sowie zahlreiche Naturschutzorganisationen beteiligt. Jede Organisation hatte eine eigene Botschaft. Die Losung von Greenpeace-Bulgarien lautete „Die Biolandwirtschaft wird das Bienensterben stoppen.” Deren Vertreter haben eine Unterschriftensammlung zum Verbot der für die Bienen besonders schädlichen Pestizide initiiert. Parallel dazu haben unterschiedliche Spiele den Kindern Einblicke in die magische Welt der Bienen gewährt.
Die Organisation WWF-Bulgarien wiederum setzt auf die Erhaltung der jahrhundertealten Wälder in Bulgarien. Der Dokumentarfilm „Die unbekannten Wälder” zeigt deren Schönheit und die außerordentliche Artenvielfalt, die sie beherbergen. Die jahrhundertealten Wälder haben sich über ganze Generationen ohne menschliches Zutun entwickelt, sind aber mittlerweile auf rund 4% der Waldflächen in Bulgarien geschrumpft. Sie sind die letzten Oasen wilder Natur, wo man noch alle Phasen der Naturwaldentwicklung erleben kann und sind zugleich ein Refugium für knapp die Hälfte der Biovielfalt in Bulgarien, betonte WWF-Waldexperte Alexander Duntschew.
Das bulgarisch-schweizerische Projekt „Das Balkangebirge und die Menschen” wartete mit hausgemachtem Joghurt, Käse, Hartkäse, Honig und Konfitüre auf, die in verschiedenen Farmen im Westbalkan hergestellt werden. Dementsprechend hoch war auch das Interesse der Besucher.
Unter den Teilnehmern am Festival war auch der Bulgarische Vogelschutzverein, der vier Kurzfilme zum Thema „Verarbeitung in der Farm und Direktvertrieb” vorgestellt hat. Die kleinen Farmer warten seit langem auf die Möglichkeit, ihre Erzeugnisse direkt an den Kunden zu bringen. „Dadurch bekommen die Verbraucher mehr hochwertige Nahrungsmittel und die Biolandwirte einen würdigen Lebensunterhalt, der den Naturschutz in den Natura-2000-Gebieten fördert”, erklärten die Experten von der Stiftung für Biolandwirtschaft “Bioselena” und vom Vogelschutzverein. Während der „Grünen Tage” berieten sie die Landwirte über die neue Gesetzgebung zum Direktvertrieb.
Die Kinder aus der Spezialschule „Peter Partschewitsch” in Tschiprowzi haben den wissbegiereigen Festivalbesuchern demonstriert, wie die berühmten Teppiche aus Tschiprowtzi gewebt werden und wie man Wolle mit natürlichen Mitteln färben kann.
Am dem 18. Mai beginnt das erste grüne GoBio-Festival in Sofia. Experten präsentieren das Neueste und Interessanteste aus den Bereichen gesunde Ernährung, Psychologie, traditionelle und alternative Medizin. Professionelle Yoga-, Pilates- und Zumbatrainer werden den ganzen Tag den Besuchern zur Verfügung stehen. Die Gäste des Events können auch lernen, wie man gesunde Speisen und Getränke zubereiten und Naturkosmetik selbst machen kann.
Übersetzung: Joan Kolev
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