Am 11. Mai, dem Tag der heiligen Brüder Kyrill und Method wurde im Nationalen Kulturpalast in der bulgarischen Hauptstadt Sofia der traditionelle „Salon der Künste“ eröffnet. In diesem Jahr erlebt er seine 19. Ausgabe. Dieses umfangreiche und vielseitige Art-Ereignis startet mit einem Konzert der Folkloreensembles „Philipp Kutew“, „Pirin“ und „Thrakia“. Damit wird deutlich ein Zeichen gegeben, dass die Folklore in Bulgarien wieder einen gebührenden Platz im Kulturleben eingenommen hat.
Doch die Folklore wird nicht der einzige Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe sein. Was die Tanzkunst anbelangt, werden sich die Balletttruppe „Arabesk“, wie auch das Nationaltheater für Oper und Ballett mit verschiedenen Aufführungen präsentieren. Neben „Schwanensee“, „Giselle“ und „Don Quichotte“ wird es auch eine Kinderaufführung mit dem Ballett „Der gestiefelte Kater“ geben, für die die Primaballerina Krassimira Koldamowa die Choreographie schuf und Regie führte.
Unter den Veranstaltungen des Kunstsalons sind ferner verschiedene Ausstellungen mit Werken klassischer bulgarischer Maler, wie Detschko Usunow, wie auch junger Nachwuchskünstler. Auch hier wurde an die Kinder gedacht, die ihrerseits an einer Werkstatt teilnehmen können, wo sie malen und etwas in Ton modellieren können. Eine andere Kinderecke wird ihnen hingegen Möglichkeiten zum Tanzen und Schauspielern geben.
Die Literatur wird auf dem „Salon der Künste“ ebenfalls nicht zu kurz kommen. Geplant sind Leseabende und Schauspielaufführungen. Das Publikum ist jetzt schon neugierig auf die Einmannstücke von Marius Kurkinski, der diesmal in einem Stück von Dostojewski sein Können zeigen wird.
Bereits zu einer Tradition des Kunstsalons ist die Woche des spanischen und lateinamerikanischen Kinos geworden.
Für fernöstlichen Zauber wird ihrerseits eine Ikebana-Ausstellung des Japaners Shôgo Kariyazaki sorgen, die Teil der Tage der japanischen Kultur in Bulgarien ist.
Der musikalische Teil des „Salons der Künste“ wird aber auch in diesem Jahr einen Großteils des Programms ausmachen. Einer der Akzente wird der 100. Jahrestag seit der Geburt des international gefeierten und bis heute unvergessenen Basssängers Boris Christow sein. Aus diesem Anlass wird die Oper von Stara Sagora eine Gastaufführung von Verdis Nabucco geben, bei der die deutsche Regisseurin Anette Leistenschneider Regier führt. Das wird nicht die einzige Opernaufführung bleiben – auch unter freiem Himmel sollen die Opernfreunde in ihren Genuss kommen. Auf dem Platz vor der Alexander-Newski-Kathedrale soll „Boris Godunow“ von Mussorgski gezeigt werden. Ihrerseits wird der gemischte Chor des Bulgarischen Nationalen Rundfunks Konzerte geben und die Bulgarische Akademie der Wissenschaften eine Konferenz über Christow veranstalten. Ferner stehen Vorführungen von Dokumentarfilmen über den berühmten Sänger auf dem Programm.
In diesem Jahr sind die „Sofioter Musikwochen“ Partner des „Salons der Künste“. Das gemeinsame Programm sieht über 50 verschiedene Ereignisse vor, an denen sich Interpreten aus 15 Ländern beteiligen werden. Die starke Präsenz hochrangiger Kunstevents kann damit erklärt werden, dass Sofia sich darum bewirbt, 2019 Europäische Kulturhauptstadt zu werden.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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