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Like Bulgarien, damit es auch magst!

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Foto: Weneta Nikolowa

Egal wie schwer uns fällt es zuzugeben, es ist eine Tatsache - die Bulgaren schaffen es nicht, sich in einer positiven Art der Welt zu präsentieren! Daher soll es uns auch nicht zu sehr wundern, dass wenn die Ausländer wenn überhaupt von unserem Land etwas kennen, dann sind es die Schwarzmeerküste, die Skigebiete, das Rilakloster, den Joghurt und Hristo Stoitschkow. Offensichtlich bringen die sporadischen Werbekampagnen über Bulgarien nicht das erwünschte Ergebnis. Viele Menschen bringen unser Land eher in Verbindung mit verschiedenen Spionageaffären, mit dem Attentat gegen Pabst Johannes-Paul II, aber auch mit dem billigen Ballermanntourismus, der Korruption, der Mafia und der Roma-Bevölkerung. Bulgarien ist aber nicht nur das! Die Frage ist nur, wie man das auch der Welt erklären kann.

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Vor allem sollte man das nicht über die Institutionen machen. Denn das ist eine kreative Aufgabe, die bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert. Sowohl die Werbespots, als auch die gesamte Kampagne sollen einfallsreicher und fern von den existierenden Vorstellungen und Vorurteile gestaltet sein. Der gesamte Verwaltungsaufwand soll auch transparenter werden. Denn die Erinnerung an den letzten Skandal mit dem Werbeslogan des Landes als Reiseziel ist leider viel zu frisch. Vor etwas mehr als einem Jahr hat man versucht die gelb-orange Sonne, die als Symbol unseres Landes auch als Rose gedeutet werden konnte, mit einem neuen Logo zu ersetzen. "Erfahrene Künstlerteams" haben daraufhin eine Menge schwer zu entziffernden Zeichen und Figuren kreiert, die die Vielfalt der Erlebnissen darstellen sollten, die hier den nichts ahnenden Besucher erwarteten.

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Um das zu erreichen und mit dem neuen Logo möglichst viele Touristen nach Bulgarien zu locken, hat man 700 000 Euro aus dem EU-Programm Regionale Entwicklung verwendet. Das Vorhaben hat aber sein Ziel weit verfehlt. Abgesehen von der Tatsache, dass man das Geld vernünftiger hätte einsetzten können, liegt das Problem auch daran, dass wir keine einheitliche Vorstellung darüber haben, was genau wir im Ausland über unser Land popularisieren sollten. Dabei geht es um das gesamte Image Bulgariens. Wie könnten wir in einer einfachen und interessanten Weise die vielen Facetten unseres Landes vorstellen? Die Antwort darauf geben nicht die teueren Berater aus dem Ausland, sondern ein junges bulgarisches Web-Designer Team, das in Berlin lebt und arbeitet und es geschafft hat, ohne staatliche Unterstützung innerhalb eines Jahres 3 Millionen Anhänger aus der ganzen Welt für ihr Internetprojekt Like Bulgaria zu gewinnen.

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Nikolaj Tonkow, Olga Kowgan und Rumjana Alexandrowa haben ihr eigenes Logo für Bulgarien erarbeitet und es in Facebook veröffentlicht. Dieses runde Zeichen mit grünem Hintergrund und der Aufschrift "BULGARIA" in der Mitte hat gleich zu Beginn so viele "Likes" gehabt, dass die Autoren beschlossen haben, eine separate Seite für Bulgarien zu schaffen. Darin stellen sie die Kultur, die Natur und die Geschichte des Landes vor. Sie veröffentlichen Werke bekannter bulgarischer Künstler, sowie Fotos unbekannter Ecken des Landes, die eine ganz andere Perspektive eröffnen. Die Bilder haben oft auch witzige Begleittexte wie zum Beispiel "Nur die bulgarischen Hennen legen bunte Eier" oder "The Real Lord of the Ring" (ein Artikel über den Olympiasieger in Ringeturnen Jordan Jowtschew) u.a. Somit kommen interessante und unbekannte Fakten über Bulgarien ans Tageslicht, die schnell Anhänger bekommen. "Die Menschen sollen unser Land mit etwas Positives in Verbindung bringen. Nur dann werden sie auch Lust darauf bekommen, es eines Tages vielleicht auch selbst zu besuchen und für sich zu entdecken", berichtet Rumjana Alexandrowa und weiter:

"Wir wollen nicht nur das zeigen, was bereits bekannt ist, sondern neue Möglichkeiten für das Praktizieren verschiedener Sportarten zum Beispiel", sagt sie. "Im offiziellen Werbespot über Bulgarien gibt es viele Lücken, unser Land ist viel mehr als Schopska Salat, Rakia und Meer. Unsere Zielgruppe sind junge und aktive Menschen, die hier attraktive Angebote für sich finden können".

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Es deutet Vieles darauf hin, dass die Enthusiasten aus dem Projekt "Like Bulgaria" den richtigen Weg für die Popularisierung unseres Landes gefunden haben. Die Behörden, die das mit viel Geld nicht geschafft haben, können davon nur lernen, oder zumindest das Projekt unterstützen. So dass außer Alkholtourismus und billige All Inklusive Angebote unser Land auch für seine Jahrtausend alten Geschichte und für die wunderschöne Natur sowie für seinen Beitrag für die europäische Kultur bekannt werden kann".

Übersetzung:  Milkana Dehler 

Fotos: Weneta Nikolowa



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