„Für uns ist es wichtig, die Geschichte der bulgarischen Musik zu kennen und sie weiter zu geben“, berichten sie. Etwa zehn der ehemaligen Mitglieder des Orchesters kamen zusammen und haben sich gemeinsam Originalaufnahmen aus den vielen Konzerten angehört und Erinnerungen erzählt. Auch der Dokumentarfilm „Das Orchester von Sofia“ des Regisseuren Rosen Elesow wurde gezeigt.
Unter den Gästen war auch der langjährige Leiter der Formation, der Saxophonist Dimitar Simeonow. „Damals gab es bereits die „Sofioter Solisten“ und das Blasorchester der Sofioter Gemeinde“, erzählt er. „Man hat aber eine andere art von Orchester für etwas modernere Musik gebraucht. Wir sind später auch viel im Ausland gewesen, leider verloren wir bei dem Flugzeugunglück von 1971 einige sehr begabte Musiker. Ein anderes mal haben wir nach einem Auftritt am Schwarzen Meer festgestellt, dass am nächsten Morgen die Hälfte der Mitglieder nach Schweden ausgereist sind. Somit änderte sich die Zahl und die Zusammensetzung der Formation mehrmals. Insgesamt haben über die Jahre 43 Musiker bei uns gespielt.“
Es gab auch viele besondere Momente, einer davon im Jahre 1973 beim Schlagerfestival „Goldener Orpheus“. Damals hat das Orchester „Sofia“ die ausländischen Gästen bei ihren Auftritten begleitet. Dazu gehörten auch die Italiener „Ricchi e poveri“, die früh morgens angekommen sind und sehr müde von der Reise waren. Am Abend sollten sie dann vor dem Publikum singen, bloß ihre Noten waren irgendwo verschollen. Der Leiter des Orchesters hat dann den Sänger gebeten, die Lieder vorzutragen und hat sie auf Band aufgenommen. Dann hat das Orchester das Repertoire für einen Tag gelernt und einen glänzenden Auftritt mit den Gästen aus Italien gehabt. In den 1980ern Jahren spielte das Orchester mit Lili Iwanowa und begleitete sie auf Tourneen. Auch heute, im Alter von 82 Jahren spielt Dimitar Simeonow weiter.
„Damals gab es in unserer Formation viele bekannte Namen“, sagt der Schlagzeuger Krum Kalatschew. „Hristian Platow, Iwan Danow, Kosjo Dragnew, Ljudmil Georgiew, alle sehr erfahren. Ich war der Jüngste unter ihnen. Wir haben Konzerte in ganz Bulgarien gehabt, oft zusammen mit ausländischen Interpreten. Wir waren auch Teil verschiedener Programme mit Sängern des Musiktheaters und Schauspielern.“
Das 50jährige Jubiläum von Orchester „Sofia“ wird im ganzen Land vermerkt. Darunter auch mit einem Konzert der ehemaligen Mitglieder beim Jazz-Fest in Bansko.
Übersetzung: Milkana Dehler
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