Recht beunruhigend ist die Lässigkeit der Regierungsmehrheit, mit welcher sie die populistischen Vorstöße ihres kleinheimlichen Partners im Parlament, der nationalistischen Ataka, "übersehen". Die EU-feindliche Partei belagert seit geraumer Zeit das Rednerpult im Plenarsaal und in diversen Ausschüssen mit aus der Luft gegriffenen Ideen über die "wachgeküsste Industriemacht Bulgariens". Demnach sollen längst bankrotte ehemals staatliche Betriebe künstlich beatmet werden und so Arbeitsplätze schaffen. Die Verträge mit den drei ausländischen Stromversorgern in Bulgarien sollten aufgelöst werden, damit wieder der bulgarische Staat den bulgarischen Strom an die bulgarischen Privathaushalte liefert. Und die Goldgewinnung solle aus der Hand der westlichen Kapitalisten gerissen werden und Geld in die bulgarische Staatskasse spülen.
Selbst halbwegs kompetenten Wirtschaftsexperten stehen die Haare zu Berge von dieser ökonomischen Kür der Nationalisten, denn all diese Vorschläge widersprechen jeder marktwirtschaftlichen Logik. Dennoch wurden sie von beiden Regierungsparteien lässig überhört. Statt solchem sinnlosen Geschwafel im Parlament einen Riegel vorzuschieben, wurden z.B. die Wiederbelebungsversuche am einstigen Stahlwerk Kremikowtzi bei Sofia einfach auf die lange Bank geschoben und damit nicht ganz ausgeschlossen. Kremikowtzi ist ein Sinnbild für den Größenwahn des kommunistischen Regimes – ein riesiges Werk vor den Toren der Hauptstadt, das für seine Produktion Erz aus der damaligen Sowjetunion importieren musste. Aber auch andere marode Betriebe, wie etwa das Chemiewerk in Wratza, sollen "Ataka" zufolge ihre Tore wieder öffnen und Arbeiter einstellen.
Wie reagiert die Regierungskoalition darauf? Gar nicht. Aber vielleicht hat dieses Verhalten doch einen Sinn. Die Regierung Orescharski kündigte an, dass Bulgarien re-industrialisiert werden soll. Der Ministerpräsident hat es zudem auf einem grandiosen Medientreffen am Montag bestätigt. Öffentliche Gelder in marode Betriebe werden aber nicht fließen, betonte er mehrfach. Mehrfach wurde er gefragt, wie denn diese Re-Industrialisierung aussehen und vor allem finanziert werden soll. Darauf gab es bisher aber keine Antwort.
Im Dezember werden wir den Gemeinden 1 Milliarde Lewa (500 Millionen Euro) für Investitionen im Rahmen des Strategieplans für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums 2023-2027 zur Verfügung stellen. Das gab Minister für..
Das Verfahren für Projekte zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Rahmen des Wiederaufbau- und Nachhaltigkeitsplans ist jetzt eröffnet und es werden entsprechende Vorschläge angenommen. Es geht um viel Geld, die Fristen..
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat ihre Wachstumserwartungen für die Regionen, in denen sie investiert, leicht nach unten korrigiert. Das bulgarische Wirtschaftswachstum wird im Jahr 2025 bei 2,9 Prozent liegen, das sind..
Die bulgarischen Planungsregionen müssen dringend reformiert werden, fordern die lokalen Behörden. Die derzeitige Aufteilung in Regionen zeigt..