Eines der beliebtesten Motive der Weltliteratur, das auch oft Stoff für Musikwerke gewesen ist, ist die Geschichte von Pygmalion, die auch im US-Musical "My Fair Lady" interpretiert wird. Seine Melodien sind schon lange zu Hits geworden und werden demnächst auch im Sofioter Musiktheater erklingen. Die Inszenierung ist die erste Premiere des Hauses im neuen Jahr. Zum ersten Mal hat das bulgarische Publikum den US-Klassiker im fernen Jahr 1965 gehört.
Die insgesamt dritte Aufführung des Musicals in Bulgarien fand Ende Januar statt und genoss den verdienten Applaus des Sofioter Publikums. Die Bühnenvorlage wurde von Milen Mitew neu übersetzt und zwar in einer lebendigen Sprache, die dem Werk noch mehr Farbe verliehen hat. Zum ersten Mal spielt das Orchester auch nach der Originalpartitur, die eigens dafür aus London gebracht wurde. Zum neuen Image der Inszenierung trägt auch das moderne dreidimensionale Bühnenbild bei. Die Besetzung ist ebenfalls gelungen, für Katerina Tuparowa, Ljudmila Kozarowa, Alexander Mutaftschijski und Martscho Apostolow sind ihre Partien Traumrollen. Die ganze Truppe bietet ein sehenswertes Spektakel mit viel Tanz und Bewegung an.
"Ich bin sehr glücklich über diese Rolle, sie ist tief psychologisch und sehr dramatisch", berichtet Alexander Mutaftschijski, der Professor Higgins spielt. "Als ich erfahren habe, dass Dimitar Scharkow der Regisseur sein wird, war ich begeistert. Mit ihm haben wir hervorragend gearbeitet. Er stellt den Darstellern ganz konkrete Aufgaben, die nachvollziehbar und verständlich sind. Er ist sehr kritisch, aber auch sehr aufmerksam und vorsichtig."
Dirigiert wird das Werk von Juli Damjanow. Er kennt das Musical seit 1972, als die Titelrolle von Liljana Kisjowa gesungen wurde. Sie ist eine Legende des Sofioter Musiktheaters gewesen, die uns leider vor kurzem verlassen hat.
"Ich habe sie zu Beginn meiner Kariere kennen gelernt", berichtet Alexander Mutaftschijski weiter. "Sie war Mitglied der Jury eines Gesangwettbewerbs. Ich fühlte mich von Beginn an sehr von ihr angezogen, sie hatte eine enorme Bühnenpräsenz und war sehr offen für neue Ideen und neue Kollegen. Sie war für uns alle auch später ein Vorbild. Daher ist diese Inszenierung ihr gewidmet, der ersten Eliza Doolittle in Bulgarien."
Übersetzung: Milkana Dehler
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