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Wing Chun – die Kunst der Selbstverteidigung

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Foto: Privat

Die Magie des fernen China begeistert viele Menschen in der Welt, so auch in Bulgarien. Recht viele junge Bulgaren begeistern sich für die verschiedenen Kampfkunstarten. Eine davon ist Wing Chun Kung Fu. Und einer der begeisterten Freunde dieser Kampfsportart ist Josef Heder, der sie inzwischen zu seiner Lebensphilosophie gemacht hat.

„Wing Chun Kung Fu ist nur einer unter vielen Kampfkunststilen, die ihre Wurzeln im südlichen China haben“, erzählt Josef Heder. „Verglichen mit anderen Kung-Fu-Stilen oder Kampfkünsten ist er sogar ein relativ junger Stil. Wing Chun ist größtenteils bekannt als "weicher" Stil. Wir sprechen nicht von einer Sportart, denn beim Sport gibt es strenge Regeln, deren Einhaltung automatisch auch weniger Effizienz bedeutet“, betont der Trainer.

Josef Heder mit seinen Schülern
Zu der Entstehungsgeschichte des Wing Chun existieren verschiedene Überlieferungen. Inwieweit diese den Tatsachen entsprechen, kann aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege nicht mehr überprüft werden. Entwickelt wurde es über Hunderte von Jahren und hat angeblich seine Wurzeln im berühmten Shaolin-Kloster. Laut einer weit verbreiteten Sage wurde Wing Chun von einer buddhistischen Nonne namens Ng Mui begründet. Sie beobachtete angeblich einen Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich. Diese chinesische Kampfkunst wurde zwar von einer Frau begründet, soll später aber von Männern verfeinert worden sein. Beim Wing- Chun-Training lernt und übt man grundlegende Bewegungsmuster und Verhaltensweisen. Diese Formen sind mehr oder minder festgelegte Abläufe von Techniken, die der Schüler alleine durchführt. Deshalb war die erste Begegnung von Josef Heder mit dieser Kampfkunst nicht gerade berauschend für ihn.

„Ich war nicht begeistert, weil es auf dem ersten Blick keine attraktive Kampfkunst ist“, sagt der heutige Trainer. „Ich war damals von den Bruce Lee Filmen angetan und es brauchte seine Zeit, bis ich Wing Chun entdeckt habe. Während eines Aufenthalts in Deutschland entdeckte ich jedoch die Schönheit dieser Kampfkunst, machte gleich Ausbildungskurse in München durch und nach meiner Rückkehr nach Bulgarien stand es für mich fest, dass ich Trainer werde“, erzählt Heder.

Er begann mit dem Aufbau eines Netzes von Sportzentren in Sofia, Russe und Blagoewgrad. Heder zufolge braucht man rund anderthalb Jahren, um Wing Chun als eine sichere Abwehrtechnik zu beherrschen. Es ist eine sehr effektive Kampfkunst, in der man auf vom Gegner initiierte Aktionen reagiert.
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„Der gefährlichste Gegner sind wir selbst, weil wir uns selbst viel zu oft in Situationen bringen, die uns gefährlich werden können“, behauptet der Trainer. „Die schwierigste Entscheidung ist, nicht in den Kampf zu treten. Wing Chun ist ein Nahkampfsystem und besteht aus Techniken, die der Abwehr und Verteidigung dienen, aber durchaus gefährlich sein können. Die Schläge richten sich an Stellen des menschlichen Körpers, die am wenigsten beschützt sind, wie Augen, Hals, Ohren und Brustkorb. Da diese Schläge gefährlich sind, gibt es keine Sportwettkämpfe für Wing Chun“, sagt Josef Heder.

Übersetzung: Vessela Vladkova



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