Wir lesen im Internet Zeitung, schreiben Online-Briefe, bezahlen unsere Rechnungen online, schützen uns vor „Computerviren“... und geraten so unbemerkt und freiwillig in die Matrix. Wir leben längst im virtuellen Raum, der zu unserem zweiten Ich wird. Hinter all dem steht die IT-Industrie, die national und international die Branche mit der höchsten Entwicklungsdynamik ist.
Auch ist sie in Bulgarien der stabilste Wirtschaftssektor, dem die Krise nichts anhaben konnte. Dank ihrer Exportorientiertheit legt die IT-Branche Jahr für Jahr zehn Prozent zu. Auch 2014 schauen die Unternehmen optimistisch in die Zukunft, da das Interesse an bulgarischen IT-Produkten steigt. An den heimischen Markt treten neue und große Akteure, die Investitionen verdoppeln sich. Dieser Trend soll auch in diesem Jahr anhalten. Das Hauptproblem der Unternehmen ist weiterhin der Fachkräftemangel. „Seit Ende der 1980er laufen wir irgendwelchen Plänen hinterher, laut welchen so und so viele Buchhalter, Ingenieure und Volkswirte ausgebildet werden sollten“, meint Julian Masljankow, Geschäftsführer einer internationalen IT-Firma. „Gegenwärtig bedarf das Business jedoch keiner Buchhalter, beispielsweise. Die Unternehmen brauchen IT-Spezialisten und wir sind bereit, diese auszubilden.“
„Im Vorjahr haben wir rund 2,5 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet, davon eine halbe Million am Binnenmarkt, den Rest am EU-Markt“, sagt Julian Masljankow. „Der Ressourcenmangel der Unternehmen ist akut, besonders was die Arbeitskräfte betrifft. Das gilt jedoch nicht nur für Bulgarien sondern ist ein weltweites Problem. Überall werden hochqualifizierte Spezialisten gesucht, um den steigenden Bedarf dieser Industrie und ihrer Kundschaft zu decken. Das Hauptproblem liegt darin, dass die Kundenpalette von großen Konzernen bis zum einfachen Handynutzer reicht. Der Fachkräftemangel führt zu steigender Nachfrage nach Personal, das wiederum zu einem Anstieg der Preise, Gewinne etc. So sieht gegenwärtig die internationale Praxis aus.“
Warum sind bulgarische IT-Firmen international nachgefragt?
„Aus mehreren Gründen. Erstens sind wir EU-Mitglied, was die Verwaltungslast als auch die Zahlungen, Abrechnungen, das Fakturieren usw. vereinfacht. Zweitens sind wir, was den europäischen Markt betrifft, sehr nah an Europa und aus zeitlichem Gesichtspunkt für die Outsourcing-Industrie um etliches besser aufgestellt. An dritter Stelle steht natürlich der Preis.“
Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite – die Cyberkriminalität. Wie kämpft die IT-Industrie gegen dieses neue Phänomen an?
„Das ist ein Riesenproblem, das sich weiter ausweiten wird“, umreißt Julian Maljankow den Trend. „Viele Verbraucher, die IT-Dienstleistungen nutzen, machen sich keinerlei Gedanken über die Sicherheit ihrer Personendaten. Die Firmen werden ihre Ausgaben für Informationssicherheit natürlich verdoppeln und verdreifachen. Die Zukunft gehört den mobilen Apps sowie Apps für die personenbezogene Sicherheit von Daten, Passwörtern und allen möglichen anderen Dingen, da der Mensch immer mehr Zeit im virtuellen Raum verbringt.“
Eine Studie der Europäischen Kommission von Ende vergangenen Jahres belegt, dass aus Gründen des personenbezogenen Datenschutzes immer mehr junge Menschen dem sozialen Netzwerk Facebook den Rücken kehren. Das Vertrauen hat sich als Hauptproblem im virtuellen Raum erwiesen.
„Nicht nur in den sozialen Netzwerken“, fügt Julian Masljankow hinzu. „Als ich mir vor kurzem ein Android-Gerät gekauft habe, fühlte ich mich recht beklommen, als dieses mir mitzuteilen begann, wann ich nach Hause kommen werde, wann ich auf Arbeit gehen werde, wo genau ich mich befinde und was ich jetzt tun muss. Deshalb habe ich jegliche Lokalisierungs-Dienstleistungen ausgeschaltet, um mein Privatleben vor Google zu schützen. Ich hatte nicht gedacht, dass es zu einem derartigen Rückzug aus den sozialen Netzwerken kommt. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was er wem mitteilt, wie er was veröffentlicht und welche Daten er zugänglich macht.“
Übersetzung: Christine Christov
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