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Die Balkanstaaten - Vorteile einer flächendeckenden EU-Mitgliedschaft

Foto: wikipedia.org
Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Griechenland sind EU-Mitglieder. Mit dem EU-Beitritt der anderen Länder aus der Region würde der Balkan zu einem ausgesprochen attraktiven Investitionszentrum aufsteigen. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand - und zwar der Zugang zum freien europäischen Markt als auch zu den EU-Fonds in Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung der Länder aus der Region sowie die Subventionierung der Agrarproduktion. Die einheitliche Währung wiederum würde für günstigere Kredite sorgen, was für die kleinen und mittelgroßen Balkan-Staaten eine Überlebensfrage ist.

Balkanstaaten mit gleicher Diagnose
In allen Balkan-Staaten beeinträchtigen Bürokratie, Korruption und Bildung die Wettbewerbsfähigkeit. Alle Staaten sind von der Krise betroffen, von welcher sie sich nur schwer erholen. Aufgrund ihrer offenen Wirtschaftssysteme als auch ihrer Haupthandelspartner in Westeuropa bekamen die Balkanstaaten die Auswirkungen der Finanzkrise besonders stark zu spüren. Die Probleme in der Euro-Zone führten zu einer rückläufigen Nachfrage nach Export-Erzeugnissen und drosselten so die Ausfuhr der Balkan-Staaten. Auch hat die Balkan-Region mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen, gegen die sie nur schwer ankommt. Zudem bleiben seit einigen Jahren die Investoren aus. Die großen ausländischen Banken, die enormes Kapital in die Region gepumpt haben, richten ihren Geldfluss nun in Länder mit hohen Wachstumsprognosen. Das wiederum führte zu einer drastischen Zunahme des Kreditvergabeanteils der Schattenwirtschaft - die Region verzeichnet einen rasanten Anstieg von Unternehmen, die gegen hohe Zinsen Verbraucher-Sofortkredite vergeben. Der einzige Ausweg für mehr Wirtschaftswachstum sind Reformen.

Der Balkan - eine Investitionsregion
Während die Balkanstaaten um Investoren kämpfen, stellte sich heraus, dass die ausländischen Unternehmen den Balkan als eine Gesamtregion erachten. Neben der Anziehung von frischem Kapital aus den USA, Europa oder Asien ist seit einigen Jahren ein neuer Trend im Anmarsch. Zunehmend mehr Firmen aus der Balkanregion investieren in den Nachbarstaaten. Das größte Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften Griechenland, Rumänien und Bulgarien, belegen die Daten des Internationalen Währungsfonds. Das wiederum bescheinigt regional enorme Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften, Märkten, Geschäftsklima und Steuern. Trotz allem kann man jedoch von einem einheitlichen Investitionsmarkt der Balkanstaaten ausgehen. Die Investoren sehen allerdings Unterschiede zwischen den einzelnen Balkan-Staaten. Die Daten zeigen, dass in den letzten sechs Jahren die meisten Mittel ausländischer Unternehmen nach Rumänien, Bulgarien und Kroatien geflossen sind.

Bulgarien-Investitionen der Nachbarländer
Mit 3,5 Milliarden Euro hat Nachbar Griechenland in den letzten zwölf Jahren das meiste Geld in Bulgarien investiert und ist damit der zweitgrößte Investor in Bulgarien. Auch rumänische Investoren zeigen steigendes Interesse an Investitionen in unserem Land.

Bulgarische Investitionen in der Region
Bulgarische Unternehmen verzeichnen, was den Investitionsprozess in der Region betrifft, steigende Aktivitäten. Bevorzugte Destinationen sind Serbien, Rumänien und Mazedonien. In Rumänien sind über 1.000 Gesellschaften mit bulgarischer Beteiligung eingetragen. Die bulgarischen Investitionen in diesem Land übersteigen 50 Mio. Euro. Bulgarische Banken halten Anteile an Finanzinstitutionen in Albanien und Mazedonien. Unsere Versicherungsgesellschaften wiederum sind an die Märkte von Rumänien, Serbien und Mazedonien eingetreten. Unsere Pharmaziebranche hat in Produktionskapazitäten in Serben investiert, die Erdölbranche in Rumänien und Serbien. In unserem nördlichen Nachbarland Albanien gewinnen bulgarische Unternehmen Industriewerkstoffe, in Albanien produziert eine bulgarische Fabrik alkoholfreie Getränke. Auch sind in Serbien und Albanien die größten bulgarischen Bauunternehmen mit langjährigen Erfahrungen im Straßenbau tätig. Zudem wird der Justizpalast in der Hauptstadt von Kosovo von einem bulgarischen Unternehmen gebaut.

Aktiver Balkan-Handel
Das Ausfuhrvolumen Bulgariens nach Rumänien, Griechenland, Serbien, Mazedonien, Kroatien und Albanien beläuft sich auf knapp 4,2 Milliarden Euro. Unsere Handelsbilanz mit allen Nachbarstaaten ist positiv. Das größte Handelsvolumen verzeichnen Bulgarien und Rumänien, gefolgt von Griechenland. Deutlich bescheidener fällt der Handel mit Serbien und Mazedonien aus. Das niedrigste Handelsvolumen wird zwischen Bulgarien und Kroatien sowie Mazedonien verbucht.

Energiebereich geht über Balkan-Region hinaus
Die Energieinfrastruktur der Region ist übergreifend in Südosteuropa eingebettet. Bulgarien zählt neben Serbien und Rumänien zu den größten Stromexporteuren der Region. 2020 will unser Land jährlich zwischen 7 und 16 Milliarden Kilowattstunden Strom ausführen und sich hinter Ungarn auf Platz 2 positionieren. Immerhin wird hierzulande aus allem Strom gewonnen - von Atomenergie bis hin zu Biomasse.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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