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Gaspipeline-Projekt South Stream in Bulgarien in Angriff genommen

Foto: www.south-stream.info
Der Startschuss für der Bau des bulgarischen Abschnittes der South-Stream-Gaspipeline wurde offiziell gegeben. Nahezu ein Jahr, nachdem auf russischen Territorium jenseits des Schwarzen Meeres der Baubeginn symbolisch mit der Verschweißung zweier Rohre erfolgte, fand in Bulgarien eine ähnliche Zeremonie statt.

Das erste Gas soll erst im Jahre 2015 durch die Pipeline gepumpt werden. Bis dahin müssen auf bulgarischem Boden 540 Kilometer Leitungen verlegt werden, was rund 3,5 Milliarden Euro kosten wird. Das ist eine große Summe für Bulgarien, die es nicht aus dem Haushalt bezahlen kann und daher ein Darlehn aufnehmen muss. Die Sache rentiere sich aber, denn unser Land erwartet bis 2043 allein an Dividenden aus dem Projekt ca. 2,8 Milliarden Euro.

Auf der Eröffnungszeremonie war Premierminister Plamen Orescharski zugegen, der seine Überzeugung zum Ausdruck brachte, dass die Interessen Bulgariens im Projekt maximal verteidigt seien.

„Es ist das größte Projekt, das auf bulgarischem Boden verwirklicht wird“, sagte Orescharski. „Daher ist uns seine Verwirklichung ausgesprochen wichtig. Ich bin sehr zufrieden darüber, dass wir keinen Lew aus dem Haushalt zahlen werden, zudem ist der finanzielle Rahmen äußerst günstig für unser Land. Das Vorhaben wird den Gaspreis für die bulgarische Industrie senken und sie damit konkurrenzfähiger machen.“

„Die Bedeutung des Vorhaben wird von der gestiegenen Nachfrage nach Erdgas in ganz Europa diktiert“, äußerte seinerseits Alexei Miller, Präsident des weltweit größten Erdgasförderunternehmens Gazprom, das der russische Projektpartner ist. Er versäumte es nicht zu betonen, das die Pipeline einen Bogen um die traditionellen Transitländer machen werde, was die Sicherheit der Gaslieferungen garantieren solle und visierte damit die jahrelangen Streitigkeiten mit der Ukraine an.

„South Stream“ wird zum Katalysator des Wirtschaftswachstums in der Region und für Bulgarien“, betonte Alexei Miller. „Es sind 3,5 Milliarden Euro Investitionen, mehr als 2.500 neue Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Arbeitskräfte und eine neue Gasinfrastruktur, die das Investitionsinteresse verstärken wird. Das Gas wird für die bulgarischen Endverbraucher billiger werden, weil die Zustellung direkt aus Russland erfolgen wird.“

Die Pipeline wird auf dem Boden des Schwarzen Meeres liegen und die Länder Mittel- und Osteuropas mit Gas beliefern, wobei in einer künftigen Ausbaustufe auch Westeuropa angeschlossen werden soll. Das Großprojekt wird auf insgesamt 16 Milliarden Euro geschätzt. Partner des Joint Ventures sind Gazprom, der italienische Energieversorger Eni, die französische EdF sowie die BASF-Tochter Wintershall. Unterzeichnet wurden Partnerschaftsverträge mit Bulgarien, Serbien, Ungarn, Griechenland, Slowenien, Österreich und Kroatien.

Bei den Verhandlungen zwischen Sofia und Moskau waren die EU-Regelungen zu den Energiemärkten ausschlaggebend. Obwohl Russland einiges daraus auszusetzen hatte, erklärte es sich letztendlich einverstanden, Dritten den Zugang zur Pipeline zu gewähren. Bulgarien hätten EU-Sanktionen gedroht, falls es sich einzig auf die russischen Bedingungen eingegangen wäre. Die EU verhält sich übrigens weiterhin reserviert gegenüber dem Projekt und betrachtet es nicht als eine europäische Priorität. Zwar wird die Diversifizierung der Routen anerkannt, bemängelt aber, dass letztendlich die Zusteller die Gleichen sind.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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